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Verbraucher entziehen Euro das Vertrauen

Gemeinschaftswährung fällt nach Konjunkturdaten

Verbraucher entziehen Euro das Vertrauen

sts Frankfurt – Positive Überraschung in den USA, negative Überraschung in der Eurozone: Die Konsequenz auf die gestrigen Konjunkturdaten waren am Währungsmarkt eindeutig: Die Euro gab deutlich nach und notierte im späten europäischen Geschäft 0,5 % tiefer mit 1,1204 Dollar.Zunächst bewegte sich der Euro-Dollar-Kurs am Dienstag kaum, was auf die wenigen Nachrichten zurückgeführt wurde. Mit der Veröffentlichung der Daten zum Verbrauchervertrauen am Nachmittag änderte sich dies jedoch deutlich, der Euro sackte bis auf 1,1193 Dollar durch.Die Kauflaune der Verbraucher in der Währungsunion trübte sich im April überraschend eingetrübt. Das Barometer für das Konsumentenvertrauen fiel um 0,7 Punkte auf -7,9 Zähler. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen einen Anstieg auf -7,0 Zähler vorausgesagt. Das Barometer bleibt trotzdem merklich über seinem langjährigen Durchschnitt von -11,3 Punkten. Die Wirtschaft der Währungsunion ist auf einen robusten privaten Konsum angewiesen, da sich die Exportaussichten durch die Handelskonflikte der USA mit China und der EU sowie die globale Konjunkturabkühlung und Risiken wie dem Brexit eingetrübt haben. Schwache Konjunkturdaten bestätigen bei Anlegern die Erwartung, dass die Zinsen in der Eurozone noch lange Zeit sehr niedrig bleiben.Einen weiteren Schlag erhielt der Euro wenig später von der US-Konjunktur. Denn dort signalisierten neue Daten eine robuste Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft. Das Geschäft mit Einfamilienhäusern in den USA zog im März entgegen den Markterwartungen an. Die Zahl der verkauften Neubauten stieg zum Vormonat um 4,5 % auf eine Jahresrate von 692 000 Einheiten. Dies ist der beste Wert seit November 2017. Der Markt hatte sich für einen Rückgang positioniert. Die Lage am Häusermarkt hat sich zuletzt etwas entspannt, da die Hypothekenpreise leicht nachgaben. Allerdings sind Grundstücke und Fachkräfte weiterhin knapp.Wenig beeindruckt von den anhaltenden Brexit-Kabalen im Vereinigten Königreich zeigte sich das Pfund. Für einen Euro wurden nahezu unverändert 86,63 Pence gezahlt.