Märkte am Mittag

Verschnaufpause beim Dax – US-Schulden im Blick der Anleger

Der Dax legt am Donnerstag nach der Rekordjagd des Vortages eine Verschnaufpause ein. Die Anleger haben die US-Schulden im Blick, die die Stimmung etwas trüben.

Verschnaufpause beim Dax – US-Schulden im Blick der Anleger

Nach der Rekordjagd des Vortages legen die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erstmal eine Pause ein. Der Dax, der zur Wochenmitte bis auf 24.152 Punkte geklettert war, liegt mittags bei 23.902 Zählern mit 0,9% im Minus. Der Euro Stoxx 50 Index notiert mit 5.400 Punkten und ist damit 1% tiefer als am Tag zuvor. Die steigenden Sorgen um das hohe US-Haushaltsdefizit nannten Marktteilnehmer als Belastungsfaktor für den Dax.

Mehr US-Schulden möglich

„Heute hat es der Dax nach den Verlusten an der Wall Street von gestern Abend schwer", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Die wichtigsten US-Indizes waren deutlich unter Druck geraten. Ungeachtet der Herabstufung der US-Bonität haben die Republikaner die umstrittenen Steuerpläne von US-Präsident Donald Trump zuletzt vorangetrieben. Das geplante umfangreiche Steuersenkungspaket könnte Schätzungen zufolge in den nächsten zehn Jahren zu einer zusätzlichen Verschuldung von 3 bis 5 Bill. Dollar führen. Die US-Schulden sind derzeit stark im Blick der Investoren. Denn am Mittwoch hatte es bei einer Auktion von 20-jährigen US-Staatsanleihen nur eine moderate Nachfrage gegeben. Sie lag unterhalb des Durchschnitts der vergangenen zehn Versteigerungen dieser Laufzeit.

Ifo-Index steigt

Im Blick haben die Anleger auch den Ifo-Index. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen in Deutschland hat sich danach im Mai etwas verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 87,5 Punkte nach 86,9 Zählern im April. Das ist der fünfte Anstieg in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wert von 87,4 Punkten gerechnet. Die Unternehmen zeigten sich zwar etwas skeptischer bei der aktuellen Lage, blickten aber etwas weniger pessimistisch auf ihr künftiges Geschäft. „Die zuletzt stark gestiegene Unsicherheit unter den Unternehmen hat etwas abgenommen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die deutsche Wirtschaft fasse langsam wieder Tritt.

Bitcoin gefragt

An den Devisenmärkten haben die Akteure die britische Währung im Fokus. Sie erreichte mit 1,3468 Dollar in diesen Tagen gegenüber dem Greenback den höchsten Stand seit drei Jahren und notiert mit aktuell 1,34 Dollar weiterhin in der Nähe dieses Levels. 1,3440 Dollar wurden im Tageshoch gesehen. Gegenüber dem Dollar hat das Pfund in diesem Jahr mehr als 7% an Wert gewonnen. Die jüngsten Anstiege der britischen Devise begründen Händler mit dem Teuerungsschub in Großbritannien im April, der stärker als erwartet ausfiel. Das schränkt den Zinssenkungsspielraum für die britische Notenbank ein, was das Pfund unterstützt. Bei den Kryptowährungen kann Bitcoin auch am Donnerstag weiter zulegen. Im Tageshoch wurden 111.862 Dollar für die bekannteste Cyber-Devise bezahlt. Aktuell sind es 110.730 Dollar und damit 2,3% mehr als am Mittwoch.

Wenig Bewegung gibt es derzeit an den Rentenmärkten im Bereich der Bundesanleihen. Die zehnjährige Bundrendite liegt bei im Vortagesvergleich unveränderten 2,64%.