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Wer spart, der verliert immer mehr

Angesichts einer Teuerung von zuletzt 7,4% sind diejenigen, die sparen, hierzulande die Gebeutelten. Wer spart verliert, der Realzins liegt knapp 5% im negativen Bereich.

Wer spart, der verliert immer mehr

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Wer spart, verliert immer mehr

Von Werner Rüppel

Der Zins ist zurück. Und viele Investoren übertragen ihr Geld gerade dorthin, wo sie die höchsten Zinsen bekommen. Gut, da gibt es Institute, die zahlen inzwischen bereits 3% für täglich fällige Gelder. Vielleicht bietet das ein oder andere Haus sogar einen Schnaps mehr. Doch liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank noch immer mit 3% für den Einlagensatz und 3,5% für den Hauptrefinanzierungssatz auf einem, gemessen an der Teuerungsrate, relativ niedrigen Niveau.

Angesichts einer Inflationsrate von zuletzt 7,4% sind, neben allen Verbrauchern, diejenigen, die sparen, hierzulande die Gebeutelten. Wer spart, verliert, so die aktuelle Situation. Und im Moment verliert, wer spart, sogar besonders viel. Denn die Zinsen für sichere Anlagen sind extrem niedrig. Und auch eine Laufzeitverlängerung hilft nichts, wenn die Kurve sogar leicht invers ist. So rentieren fünfjährige Bundesanleihen aktuell nur mit 2,52% im Jahr und zehnjährige Bunds mit 2,48% im Jahr. Damit liegt der Realzins mit knapp 5% im negativen Bereich.

Doch was können Investoren tun, um zumindest den realen Wert ihrer Investments zu erhalten? Relativ einfach haben es Pensionskassen und Versicherungen, sofern sie nur relativ niedrige Zinsen auf der Verpflichtungsseite erfüllen müssen. Sie können bei Anleihen in der Duration kurz bleiben und breit gestreut in Investment-Grade-Titel anlegen. Für längerfristig orientierte Investoren bieten sich auch Anlagen in inflationsgeschützten Anleihen erster Güte an. Denn die Linker bieten einen realen Kupon und somit einen erstklassigen Schutz gegen Inflation.

Darüber hinaus sind nicht zuletzt auch Aktien langfristig attraktiv, um den Realwert zu sichern, so die historische Erfahrung. Dies gilt besonders nach einer Korrektur am Aktienmarkt. Von der Bewertung her rücken dabei vor allem relativ preiswerte deutsche und europäische Titel in den Fokus. Interessant ist, dass trotz hoher Teuerung die Gewinne vieler Unternehmen sprudeln.