Zehnjährige Bundrendite fällt unter 0,40 Prozent
kjo Frankfurt – Am Sekundärmarkt sind die Bundesanleihen zur Wochenmitte gut unterstützt gewesen. Denn von Seiten der Makrodaten kamen Schwächesignale für die Eurozone. Abzulesen waren diese an den Markit-Einkaufsmanagerindizes. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel im Oktober um 1,4 auf 52,7 Zähler und damit stärker, als Volkswirte mit einem Rückgang auf 53,9 Punkte vorausgesagt hatten. Das Barometer hielt sich damit aber über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. “Hauptgrund für die Abkühlung sind die geringeren Exporte, was zahlreiche Umfrageteilnehmer auf Handelskonflikte und Zölle zurückführten, die offensichtlich der globalen Konjunktur geschadet und für eine höhere Risikoaversion der Unternehmen gesorgt haben”, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. So sei es keine Überraschung, dass die Abkühlung jetzt auch den Dienstleistungssektor erfasst habe. Frühindikatoren wie Geschäftsaussichten und Auftragseingang signalisierten, dass die Dynamik in den nächsten Monaten weiter nachlassen könne.Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit übersprang wieder die Marke von 160 % und war im späten Handel bei 160,18 % mit 39 Ticks im Plus. Die Bund-Renditen blieben somit im Rückwärtsgang. Die zehnjährige Bundesanleihe tauchte sogar wieder unter die Marke von 0,40 % ab. Das Tagestief wurde mit knapp unter 0,39 % gesehen. Abends lag sie bei auch 0,39 % nach 0,42 % am Dienstag.Am Primärmarkt trat der Bund auf und offerierte den Anlegern die fünfjährigen Papiere. Von den Bundesobligationen hatte der Bund-Schuldenmanager – die Deutsche Finanzagentur – 3 Mrd. Euro im Angebot, womit die Emission auf 13 Mrd. Euro aufgestockt wurde. Seitens der Banken kamen nur Gebote über 2,975 Mrd. Euro, so dass sich eine sehr geringe Unterdeckung von 25 Mill. Euro errechnete. Von den Geboten entfielen 883 Mill. Euro auf Kursgebote und 2,092 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. In die Zuteilung gingen Papiere über 2,42525 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,91 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 100,92 %. Die durchschnittliche Rendite lag bei -0,18 %. Die Überdeckung war bei 1,2. Titel für 574,75 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote für die Sekundärmarktaktivitäten.EnBW feierte ihr Debüt am Markt für Green Bonds. Angeboten wurde eine 15-jährige Laufzeit, für die vorab ein Maximalvolumen von 500 Mill. Euro angekündigt wurde. Das Papier ging zu einem Spread von 60 Basispunkten an die Investoren. Die grüne Anleihe hat einen Kupon von 1,875 % und kam zu einer Rendite von 1,911 %. Die Orderbücher wurden beim Stand von rund 1,8 Mrd. Euro geschlossen. EnBW war zuletzt im Jahr 2016 mit öffentlichen Bond-Deals aktiv.