Bonds als Stabilisator für Portfolios

Der Rentenmarkt gilt für J.P. Morgan Asset Management als attraktiv. Er könnte Stabilität im Portfolio bieten. Investment-Grade-Anleihen sind für die Experten nun einen Blick wert.

Bonds als Stabilisator für Portfolios

Bonds als Stabilisator für Portfolios

J.P. Morgan Asset Management hält Rentenmärkte für attraktiv

kjo Frankfurt

Den Rentenmarkt halten die Experten von J.P. Morgan Asset Management (JPMAM) weiterhin für attraktiv, weil dieser für Stabilität im Portfolio sorgen könne – insbesondere bei einem stärkeren Abrutschen in Richtung Rezession. „Die Rentenmärkte sind in den vorigen Monaten schon sehr gut gelaufen. Mit Blick auf ein Ende der Zinserhöhungen halten wir es für immer noch sinnvoll, die Rendite jetzt zu sichern und auf den länger laufenden Bereich zu setzen“, sagt Tilmann Galler, Kapitalmarktexperte bei JPMAM. Vor diesem Hintergrund hält der Ökonom Anleihen für attraktiver als Cash. Außerhalb eines Hard-Landing-Szenarios sieht Galler den Corporate-Sektor im Investment-Grade-Bereich im Vorteil, da dieser Extra-Erträge gegenüber Staatsanleihen bieten könne. Bei Hochzinsanleihen sei inzwischen sehr viel Optimismus eingepreist, wobei Galler in Europa größere Chancen sieht als in den USA. Im Bereich der Emerging Markets präferiert der Stratege Anleihen in Ländern mit hoher Realrendite. Neben Lokalwährungsanleihen in Lateinamerika seien es inzwischen auch einige asiatische Länder, die an Attraktivität gewonnen hätten, insbesondere da in Lateinamerika die Währungsrisiken zugenommen hätten.

Bliebe es bei einem Soft-Landing dürften nach Einschätzung von Galler Aktien weiterhin im Aufwind bleiben. Eine historische Betrachtung des Assetmanagers zeigt, dass in vergangenen Zinszyklen Aktien bei einer weichen Landung nach der letzten Zinserhöhung außerordentlich positive Erträge erbracht haben. Gleichwohl könnte ein schwaches Wirtschaftswachstum die Margen unter Druck setzen. Schon jetzt seien diese etwas zurückgegangen. In der historischen Betrachtung zeige sich, dass ein Übergang von hoher Inflation in Disinflation meist kein gutes Omen für Gewinne von Unternehmen gewesen sei. So lohne es sich, auf Unternehmen mit Preissetzungsmacht zu setzen, die in einem solchen Umfeld bessere Chancen bieten dürften. Dividendentitel böten grundsätzlich hohe Qualität und seien zu favorisieren.

Es gehe auch um die Frage, was bereits eingepreist sei. „Insgesamt sind die Aktienbewertungen bereits gestiegen. Sowohl europäische als auch Schwellenländeraktien liegen jedoch weiterhin am unteren Ende der Bewertungsspanne. Der US-Markt zeichnet sich durch hohe Ertragsstärke aus, ist aber etwas teuer. Der Bewertungsaufschlag zwischen den USA und Europa ist inzwischen auf Rekordniveau.  Europa und der japanische Aktienmarkt bieten hier selektiv Opportunitäten“, sagt er. In einem positiven Konjunkturszenario seien nicht zuletzt auch Small Caps attraktiv, deren Bewertungsprämie nach jahrelanger Underperformance verschwunden sei.

Gallers Fazit: „Die Ausgangslage 2024 ist für die Kapitalmärkte angesichts eines möglichen konjunkturellen Soft-Landings durchaus positiv. Doch sollten sich Anleger nicht auf einen Zinssenkungsautomatismus verlassen. Schleppende Konjunktur und Disinflation könnten die optimistischen Gewinnerwartungen gefährden, während die zahlreichen Wahlen eine Quelle der Volatilität sein können.“ Alternative Anlagen könnten zu mehr Stabilität im Portfolio führen.

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