Zinsen auf Talfahrt

Zehnjährige Bundrendite sinkt auf Niveau des EZB-Einlagensatzes

Zinsen auf Talfahrt

ck Frankfurt – Die von der Nominierung Christine Lagardes als EZB-Präsidentin zusätzlich geschürte Fantasie, dass die Zinsen noch lange niedrig bleiben bzw. weiter sinken könnten, hat am Donnerstag für einen erneuten Rückgang der Staatsanleiherenditen gesorgt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank auf ein Rekordtief von -0,409 % und lag zuletzt 3 Stellen unter Vortagesniveau bei -0,40 %. Damit hat sie das Niveau des Einlagensatzes der EZB erreicht. Vorübergehend gestützt wurden die Anleihemärkte am Nachmittag auch von den Interview-Äußerungen des EZB-Ratsmitglieds Olli Rehn, welche die Erwartungen über weitere Lockerungsmaßnahmen der Notenbank verstärkten.Von der Zinstalfahrt profitierten Frankreich und Spanien bei ihren Staatsanleiheauktionen. Sie konnten die angebotenen Papiere zu rekordniedrigen Sätzen platzieren. Am Sekundärmarkt tendierten die Anleihemärkte der Peripheriestaaten allerdings schwächer. So erhöhte sich die laufende Verzinsung der italienischen Staatsanleihe um 6 Stellen auf 1,67 %.Die Zinsfantasie stützte auch die europäischen Aktienmärkte, die aber im Lauf des Tages an Fahrt verloren. Nachdem er mit 12 656 den höchsten Stand seit dem August 2018 erreicht hatte, schloss der Dax mit einem Plus von 0,1 % auf 12 630 Punkte. Neben den nachgebenden Anleiherenditen wurden die Wohnimmobilienaktien auch von einer positiven Branchenstudie von Bank of America Merrill Lynch getrieben. So legten Vonovia als drittstärkster Wert des Dax um 1,1 % zu.Die Ölpreise gaben gestern nach. Die Notierung der Nordseesorte Brent sank um 0,5 % auf 63,47 Dollar. Die wöchentlichen Vorratsdaten hatten am Vorabend einen Rückgang der Rohölbestände um 1,1 Mill. Barrel gezeigt, während am Markt mit einem Minus von 3 Mill. Barrel gerechnet worden war. – Wertberichtigt Seite 8 Berichte Seiten 17 und 18