Tarifkonflikt

Brücken­schlagen für Anfänger

Viel war im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes von Brücken die Rede. Nun sind die Schlichter an der Reihe. Bleibt zu hoffen, dass sie ein solides Bauwerk gestalten, das nicht gleich wieder zusammenbricht.

Brücken­schlagen für Anfänger

ast

Als „unüberbrückbar“ bezeichnete Verdi-Chef Frank Werneke die Unterschiede zwischen Arbeitgeberangebot und Verdi-Forderungen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes. Die Arbeitgeber konterten: „Die Brücke, die wir geschlagen haben, ist keine, die man nicht hätte begehen können.“ Dass diese Brücke mehr als nur ein modriger Baumstamm über einem reißenden Wasserfall war, bestätigen auch Unbeteiligte. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), etwa bezeichnete die angebotenen 8% als „eine ganze Menge“. Doch hat, so scheint es, Werneke die Lust am Streiken entdeckt. Kein Wunder: Laut Verdi beteiligten sich eine halbe Million Streikende. Das zeige, mit welcher Unterstützung Verdi unterwegs gewesen sei. „Und diese Unterstützung ist ungebrochen“, so Werneke. Bleibt zu hoffen, dass in der Schlichtung eine Brücke geschlagen wird, die unter diesem Gewicht nicht zusammenklappt – denn sonst drohten unbegrenzte Streiks. Der vergangene Montag war nur ein Vorgeschmack.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.