Anzeichen für Konjunkturerholung in Japan

Produktion und Einzelhandelsumsätze legen zu

Anzeichen für Konjunkturerholung in Japan

mf Tokio – Neue Daten zu Industrieproduktion, Konsum und Arbeitslosigkeit im Monat Oktober verstärken den Eindruck einer laufenden zyklischen Erholung der Konjunktur in Japan. Zudem ist auch die Inflationsrate erstmals seit sieben Monaten leicht gestiegen. Die Industrie produzierte im Oktober 1,3 % weniger als im Vorjahr, aber 0,1 % mehr als im September. Dies war der dritte monatliche Anstieg in Folge. Für November erwartet das Industrieministerium auf Umfragebasis ein Plus von 4,5 % und für Dezember einen Rückgang von 0,6 % zum Vormonat. Damit hat die Industrieproduktion ihr Tief vom Februar 2016 offenbar hinter sich gelassen. Analysten erwarten inzwischen ein drittes Quartal mit Produktionswachstum in Folge.Beim Konsum zeigt sich ein nicht ganz so klares Bild. Nach einem Minus von 2,1 % im September fielen die Haushaltsausgaben im Oktober nur noch um 0,4 % zum Vorjahr, jedoch um 1,5 % zum Vormonat. Bei einer Stagnation im November und Dezember droht der zweite Quartalsrückgang in Folge. Die Umsätze im Einzelhandel gingen aber nur um 0,1 % zum Vorjahr zurück und zogen um 2,5 % zum Vormonat an. Kleidung und Automobile wurden vermehrt gekauft. Zugleich waren Lebensmittel wegen schlechten Wetters teurer. Im September waren die Einnahmen noch um 1,7 % zum Vorjahr geschrumpft. Damit deutet sich eine nachlassende Zurückhaltung der Verbraucher im Konsum an, der 60 % der Wirtschaftsleistung ausmacht.Unterdessen verharrte die Arbeitslosenrate auf ihrem 21-Jahres-Tief von 3,0 %. Die Zahl der Stellen je 100 Bewerber stieg leicht auf 140. Das ist der höchste Wert seit Anfang der neunziger Jahre. Die gute Lage am Arbeitsmarkt hat sich bisher weniger als erwartet auf die Löhne ausgewirkt. Auf einen positiven Tugendkreis aus steigenden Preisen, Ausgaben und Löhnen hofft Japans Notenbank bisher vergeblich, um die Deflation dauerhaft zu überwinden.