Einkaufsmanagerindex

Bessere Stimmung im Euroraum

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Mai stärker als erwartet aufgehellt. Auch die Verbraucher zeigen sich wieder besserer Laune. Dies schürt Konjunkturhoffnungen.

Bessere Stimmung im Euroraum

Bessere Stimmung im Euroraum

Verbrauchervertrauen und Einkaufsmanagerindex legen im Mai zu

ba Frankfurt

Im Euroraum hat sich die Stimmung im Mai auf breiter Front aufgehellt, wenn auch auf niedrigem Niveau. So ist nicht nur die von der EU-Kommission erhobene Verbraucherstimmung leicht um 0,5 auf −14,3 Punkte gestiegen. Auch der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst (PMI Composite), hat zugelegt und liegt nun auf dem höchsten Wert seit Mai 2023. Damit zeichnet sich für das zweite Quartal wie schon zum Jahresstart ein Wachstum von 0,3% im Quartalsvergleich ab. Nach dem Schrumpfen um je 0,1% in den beiden Quartalen zuvor ist damit die technische Rezession beendet. Für das Gesamtjahr erwartet die EU-Kommission ein Wirtschaftswachstum von 0,8%. Kommendes Jahr sollen es dann laut der jüngst vorgelegten Frühjahrsprognose 1,4% werden.

Etwas besser als erwartet

Der PMI Composite ist vorläufigen Daten zufolge im Mai um 0,6 auf 52,3 Punkte gestiegen, wie der Finanzdienstleister S&P Global errechnete. Ökonomen hatten zwar den fünften Anstieg in Folge erwartet, allerdings einen neuen Zählerstand von 52,0 prognostiziert. Werte über 50 Punkte deuten ein Wachstum der Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum an. „Der Aufschwung der Eurozone-Wirtschaft hat sich im Mai dank verstärkter Zuwächse bei Auftragseingang und Beschäftigung weiter beschleunigt“, hieß es bei S&P Global. „Das Wachstum wird hauptsächlich vom Dienstleistungssektor getragen, dessen Aufschwung bereits vier Monate andauert“, erläutert Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, die die Umfrage für den Euroraum sponsert. „Die Industrie agiert immer weniger als Bremsklotz, und der Optimismus hinsichtlich der künftigen Produktion hat in diesem Sektor weiter zugenommen.“

Die „übrigen Länder“ legen am stärksten zu

Beschleunigtes Wirtschaftswachstum vermeldete laut S&P diesmal Deutschland, während die Wirtschaft in Frankreich nach dem leichten Wachstum im April wieder schrumpfte. „Die deutsche Wirtschaft stellt die französische in den Schatten, angetrieben von einem robust wachsenden Servicesektor, der in Frankreich noch schrumpft“, sagte de la Rubia. Die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes sei in Frankreich weniger gravierend, aber wie hierzulande sei der Sektor noch nicht aus der Rezession herausgekommen. Da sich beide Volkswirtschaften aber im Zeitablauf meist parallel bewegten, habe Frankreich gute Chancen, im Dienstleistungssektor aufzuholen. Dies würde „das Wachstum in der Eurozone auf eine solidere Grundlage stellen“, betonte de la Rubia. Das stärkste Wachstum aber vermeldeten erneut die übrigen von der Umfrage erfassten Länder. Hier legte die Wirtschaftsleistung so stark zu wie seit April 2023 nicht mehr.

Deutlich bessere Stimmung auch in der US-Wirtschaft

Der PMI Composite für die US-Wirtschaft wiederum stieg um 3,1 auf 54,4 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit April 2022. Dabei hellte sich die Stimmung sowohl bei den Dienstleistern als auch in der Industrie auf − jeweils unerwartet kräftig. Auch beim Gesamtindex hatten Ökonomen jeweils mit einem schmalen Rückgang gerechnet.

Rückgang dagegen in Großbritannien

Für Großbritannien hingegen weist S&P Global einen Rückgang des PMI Composite um 1,3 auf 52,8 Zähler aus. Hier verlief die Entwicklung zweigeteilt: Das Industriebarometer sprang über die 50-Punkte-Marke, wohingegen der Indikator des Dienstleistungssektors von hohem Niveau aus nachgab.

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