China bietet EU stärkere Kooperation bei KI an
China bietet EU stärkere Kooperation bei KI an
China bietet EU KI-Kooperation an
Im Gespräch: Huang Yiyang
Chinesischer Generalkonsul in Frankfurt plädiert für stärkere Zusammenarbeit der EU mit Peking
Von Martin Pirkl, Frankfurt
Das deutsch-chinesische Verhältnis hat schon bessere Zeiten erlebt, wie auch der jüngste Besuch des Vizekanzlers und Finanzministers Lars Klingbeil (SPD) in China zeigt. Der chinesische Generalkonsul in Frankfurt plädiert im Gespräch mit der Börsen-Zeitung dennoch für eine bessere Zusammenarbeit Europas mit Peking – etwa im Bereich KI. „KI wächst in China rasant“, sagt Huang Yiyang. „Daten sind das Blut der KI und hier könnte Europa mit China kooperieren, wenn wir vorher die europäischen Datenschutzbedenken ausräumen.“
Huang wehrt sich zudem gegen die Vorwürfe des Westens, Peking betreibe mithilfe von staatlichen Subventionen Preisdumping im Export. „Durch die niedrigen Preise bei etwa Solarpanels wurde der Klimaschutz für die ärmeren Länder auf der Welt überhaupt bezahlbar“, sagt er.
Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) kritisierte auf seiner China-Reise diese Woche die chinesischen Überkapazitäten im Solarsektor, bei Elektroautos und bei Stahl. Dies gefährde Arbeitsplätze in Deutschland. Die billigen Preise entstünden oft dank staatlicher Subvention, kritisierte Klingbeil.
Sorgen um Seltene Erden
Klingbeil hatte zudem gesagt, dass ihm der chinesische Vizepremier He Lifeng versichert habe, dass man die deutschen und europäischen Sorgen über Ausfuhrbeschränkungen für kritische Rohstoffe wie Seltene Erden ernst nehme. „China hat nicht vor, seine dominante Stellung bei Seltenen Erden als Waffe gegen Deutschland und Europa einzusetzen“, sagt auch Huang.

Chinesisches Generalkonsulat Frankfurt
Der Generalkonsul sieht es nicht als Problem für die chinesische Industrie an, dass das Thema Klimaschutz derzeit global an Momentum verliert. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist im Bereich Clean Tech global führend. Gleichzeitig baut das Land jedoch auch nach wie vor viele neue Kohlekraftwerke. „China steht weiterhin zu Klimaschutz, Globalisierung und einem freien Welthandel“, sagt Huang.
Zu niedrige Inflation
Huang räumt ein, dass die seit langem niedrige Inflation in China eine Belastung für private Investitionen in dem Land sowie für den Privatkonsum darstellt. Der neue Fünfjahresplan sieht neben einer massiven Förderung von Hochtechnologie und Schlüsselindustrien auch eine Stärkung des Binnenkonsums vor. Damit könnte das Land zum einen das sich langsam abschwächende Wirtschaftswachstum stärken. Zum anderen würde sich China so unabhängiger vom Außenhandel machen, was angesichts der geopolitischen Spannungen an Bedeutung gewonnen haben dürfte. „Die Menschen in China brauchen ein höheres, für Konsum verfügbares Einkommen, etwa dadurch, dass die Kosten für Gesundheit und Bildung sinken“, sagt Huang.
Renminbi gewinnt an Bedeutung
Huang erwartet zudem, dass die Währung seines Landes global deutlich an Bedeutung gewinnen wird. Seit dem Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump hat der Dollar Anteile am Weltwährungssystem verloren, während der chinesische Yuan dazugewonnen hat. „Das ist erst der Anfang“ meint Huang. Er wertet die jüngste Entwicklung auch als Zeichen, dass international Vertrauen in das chinesische Wirtschaftsmodell besteht. Huang verweist zudem auf die niedrigeren Zinsen in China im Vergleich zu den Vereinigten Staaten.
Mit Yuan hinterlegte Kryptowährungen hält Huang für den falschen Weg, um die Bedeutung der Landeswährung zu erhöhen. „Wir sind sehr vorsichtig, was Kryptowährungen betrifft, hier könnte eine Blase entstehen.“
Der chinesische Generalkonsul in Frankfurt, Huang Yiyang, plädiert im Gespräch mit der Börsen-Zeitung für eine stärkere Zusammenarbeit der EU mit Peking. Zudem prognostiziert er einen Bedeutungsgewinn des Yuan im internationalen Währungssystem und warnt vor einer Krypto-Blase.
