Chinas Zentralbank setzt monetäre Lockerung fort
Chinas Zentralbank senkt erneut die Mindestreservesätze
nh Schanghai
Chinas Zentralbank setzt ihren monetären Lockerungskurs mit der zweiten Mindestreservesatzsenkung in diesem Jahr fort. Wie schon zuvor im März wird die Mindestreservequote für das Gros der chinesischen Geschäftsbanken geringfügig um 25 Basispunkte reduziert. Im gewichteten Durchschnitt der verschiedenen Kreditinstitutsgruppen wird die Quote, also der Anteil der Einlagen, die die Banken verpflichtend bei der Zentralbank parken müssen, mit Wirkung zum Freitag auf nunmehr 7,4% gesenkt.
Mit einer Mindestreservesatzsenkung kommt es zu einer Erhöhung der den Banken für Kreditvergabeaktivitäten zur Verfügung stehenden Liquidität, was man als mittelbaren Konjunkturanregungsimpuls verstehen kann. Chinas Notenbank hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach angedeutet, dass sie mit der Erweiterung von Liquiditätsspielräumen auf die Kreditaktivität einzuwirken gedenkt.
In einer Mitteilung der People’s Bank of China (PBOC) vom Donnerstag wird die Maßnahme dabei nicht nur mit einer Erweiterung der Kreditschöpfungskapazität begründet, sondern auch als Beitrag zur Erleichterung von fiskalischen Impulsen bezeichnet. Dies steht in einem direkten Zusammenhang mit den Bemühungen Pekings neue Infrastrukturprojekte anzukurbeln, die über ein Sonderanleihekontingent von Provinzregierungen finanziert werden. Diese werden hauptsächlich von chinesischen Banken gezeichnet. Nach einem jüngsten Bondemissionsschub im August, der die Liquidität entsprechend stärker beansprucht hat, soll die Mindestreservemaßnahme nun auch dazu beitragen, den chinesischen Interbanken- und Bondmarkt flüssiger zu halten, betonen Analysten.