Das Ende eines Ausflugs
Das war’s dann wohl wieder – mit der Belebung der Inflation in der Eurozone und einem Ausflug der deutschen Teuerungsrate in die Nähe (ja sogar etwas drüber) von “knapp unter 2 %”, was die Europäische Zentralbank (EZB) als ihr Ziel für Preisstabilität erachtet. Nun ist die Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Eurozone wieder da, wo sie schon im März war, ja mit 1,3 % sogar noch einen Zehntelpunkt drunter – und damit noch ein Stückchen weiter weg vom EZB-Ziel, auch wenn dieses nicht akribisch und starr Monat für Monat angestrebt wird, sondern in mittelfristiger Sicht, um erratischen Aktionismus, der nicht Sache einer Zentralbank sein kann, zu vermeiden. Nach den statistischen Sondereffekten des Osterfests ist nun im Mai in Deutschland und in den anderen großen Euro-Volkswirtschaften wieder Normalität in die Teuerungsraten eingekehrt – spürbar unter dem EZB-Ziel liegen sie damit aber doch. Wenn jedoch die Zielverfehlung nun schon länger anhält und auch die bisherigen riesigen Geldspritzen nicht geholfen haben, warum sollte es mit neuen Kapitalfluten wie den anstehenden TLTRO III anders sein? ks