WERTBERICHTIGT

Das letzte Wort ist nicht gesprochen

Börsen-Zeitung, 14.1.2020 Es ist eine große Konzession seitens der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Doch auch nachdem Premierminister Édouard Philippe die im Rahmen der Rentenreform geplante Einführung eines sogenannten Gleichgewichtsalters...

Das letzte Wort ist nicht gesprochen

Es ist eine große Konzession seitens der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Doch auch nachdem Premierminister Édouard Philippe die im Rahmen der Rentenreform geplante Einführung eines sogenannten Gleichgewichtsalters von 64 Jahren für den Bezug voller Renten zurückgenommen hat, ist unklar, wie Frankreich aus der verfahrenen Situation herauskommen will. Zwar ist eine leichte Besserung zu beobachten, aber der Streik gegen die Reform geht bei der Staatsbahn SNCF und im öffentlichen Nahverkehr von Paris munter weiter. Denn die Gewerkschaften sind gespalten, und das Vertrauen in Macron und sein Team ist ohnehin erschüttert. Dass sich die Sozialpartner wie von Premierminister Philippe gefordert bis April verständigen, wie das Rentensystem künftig finanziert werden soll, erscheint vor diesem Hintergrund wie ein hoffnungsloses Unterfangen. Das letzte Wort, ob das Renteneintrittsalter de facto angehoben wird oder nicht, ist deshalb noch lange nicht gesprochen. Damit stehen Frankreich auch in den nächsten Wochen unruhige Zeiten bevor. wü