Deutscher Einzelhandel zwischen Hoffen und Bangen
dpa-afx Berlin
Die zaghafte Öffnung erster Einzelhandelsgeschäfte nach monatelanger Schließung in der Pandemie ist am Montag durchwachsen ausgefallen. Händler, die bereits komplett öffnen durften, meldeten hohes Kundeninteresse. Zu einem Ansturm haben die ersten Lockerungen nach Angaben von Städten aber nicht geführt, Einkaufstourismus sei ausgeblieben. Oft herrschte Zurückhaltung, in manchen Regionen klagten Händler und Kunden über verwirrende Regeln.
Seit Montag dürfen Geschäfte in den Bundesländern, Regionen und Städten wieder komplett öffnen, in denen die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stabil bei unter 50 liegt – aber unter Auflagen wie Maskenpflicht und eine Begrenzung der Kundenzahl. Bei einer Inzidenz bis 100 darf nach Terminvereinbarung eingekauft werden. Im Handel ist die Sorge groß, dass bei steigenden Inzidenzzahlen die Geschäfte schon nach kurzer Zeit wieder schließen müssen.
Vorsichtige Lockerungen, die von Tests und mehr Impfungen begleitet werden, sollen dafür sorgen, dass ein Leben mit der Pandemie möglich ist. Bislang geben die Zahlen nur teilweise Anlass zur Hoffnung. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag binnen eines Tages 34 neue Todesfälle – so wenige wie seit 1. November nicht mehr. Die Zahl der Neuinfektionen stieg aber mit 5011 im Vergleich zum Montag vergangener Woche (4732) merklich an. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 68 – nach 66,1 am Vortag.
Am Montag gingen die kostenlosen Corona-Schnelltests an den Start. Das lief am ersten Tag teils wegen mangelnder Verfügbarkeit nicht überall reibungslos, wie eine Umfrage unter den Bundesländern ergab.