Fiskalpolitik

Deutschland unter EU-Spitzenreitern bei Corona-Staatshilfen

Kaum ein Mitglied der EU hat gemessen am Bruttoinlandsprodukt mehr Geld in Corona-Staatshilfen investiert als Deutschland. Diese Unterstützung hat auch ihre Schattenseiten.

Deutschland unter EU-Spitzenreitern bei Corona-Staatshilfen

Hohe deutsche Corona-Staatshilfen

dpa-afx Brüssel

Deutschland hat im Jahr 2021 verglichen mit anderen Staaten der EU sehr viel Steuergeld in Corona-Hilfen investiert. Wie die EU-Kommission am Montag mitteilte, stellten gemessen an der Wirtschaftsleistung nur 6 der 27 EU-Länder mehr Geld für entsprechende Beihilfen zur Verfügung als Deutschland. Spitzenreiter ist demnach Malta, gefolgt von Griechenland. Beide Länder haben den Angaben zufolge Ausgaben getätigt, die jeweils knapp 2,5% ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen.

Danach folgen Österreich (2,1%), Slowenien (2,0%), Lettland, die Slowakei (je 1,9%) und Deutschland (1,8%). Im Verhältnis am wenigsten Geld nahmen Schweden (0,21%), Belgien (0,22%) Estland und Irland (je 0,4%) in die Hand. Insgesamt wurden 2021 rund 8,5 Mrd. Euro mehr Staatshilfen zur Abfederung der Folgen der Pandemie mobilisiert als im Jahr zuvor. Beihilfen in anderen Bereichen gingen den Angaben zufolge um gut 2,4 Mrd. Euro zurück.

Die Hilfen habe auch ihre Schattenseiten, da sie nicht nur den Staatshaushalt belasten, sondern auch die Inflation verstärken. Daher forderte der Internationale Währungsfonds IWF auf seiner Frühjahrstagung seine Mitglieder zu einer restriktiveren Haushaltspolitik auf.