WERTBERICHTIGT

Die Schlinge wird immer enger

Börsen-Zeitung, 1.12.2018 Langsam wird es ernst für Italien. Die Kollateralschäden der abenteuerlichen Wirtschaftspolitik, die gegenüber jedem ökonomischen Rat immun ist, werden immer sichtbarer. Die Arbeitslosenzahlen steigen, die Investitionen und...

Die Schlinge wird immer enger

Langsam wird es ernst für Italien. Die Kollateralschäden der abenteuerlichen Wirtschaftspolitik, die gegenüber jedem ökonomischen Rat immun ist, werden immer sichtbarer. Die Arbeitslosenzahlen steigen, die Investitionen und Exporte sinken, ausländische Investoren und inländische Anleger nehmen reißaus. Die Rendite der Banken schrumpft. Sie müssen höhere Kosten in Form höherer Zinsen für Kredite weitergeben. Das Land steht am Rande einer Rezession. Das zeigt zumindest etwas Wirkung: Nach monatelangen Scharmützeln mit der EU-Kommission gibt sich Rom gesprächsbereit. Doch die Zugeständnisse reichen bei weitem nicht aus. Die Einleitung eines Defizitverfahrens ist wohl unvermeidlich. Das Spiel mit dem Feuer droht sich zu einem Flächenbrand auszuweiten – mit unabsehbaren Folgen für Unternehmen, Banken, Staat und Staatsbürger. Doch obwohl das Vermögen der Bürger massiv an Wert verloren hat, stehen diese noch immer mit großer Mehrheit hinter der Populistenregierung. Das Erwachen könnte für alle bitter werden. Die Schlinge um den Hals wird immer enger. bl