KommentarImmobilien

Neue Schulen statt alter Büros

Viele Bürogebäude müssen einer neuen Nutzung zugeführt werden, um nicht leerzustehen oder abgerissen werden zu müssen. Neben der Umwandlung in Wohngebäude ist eine Möglichkeit der Umbau in Schulen. Die werden in vielen Städten händeringend gesucht.

Neue Schulen statt alter Büros

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Neue Schulen
statt alter Büros

Von Thomas List

Viele Büros genügen den Anforderungen von Nutzern und Investoren nicht mehr. Was können Bestandshalter also tun, um einen Leerstand ihrer Objekte zu verhindern? Sanieren, umwandeln oder als letzte Möglichkeit abreißen. Angesichts des hohen Alters vieler Objekte ist ein „Upgraden“ mit hohen Kosten verbunden, ja häufig aufgrund einer schlechten Bausubstanz gar nicht mehr möglich. Abreißen, früher eine gern genutzte Lösung, ist aus Umweltgesichtspunkten – aufwendige Trennung des Abraums, wohin mit dem Beton? – kein guter Ausweg mehr.

Also aus Büros Wohnungen machen – sehr sinnvoll bei der großen Wohnungsnot. Aber auch hier gilt: Es geht nicht immer und kostet häufig zu viel, um wirtschaftlich zu sein. Eine Alternative wäre der Umbau in Schulen. Die werden gerade in großen Städten oft händeringend gesucht. Allerdings: Gerade viele (alte) Bürogebäude stehen nicht da, wo Schulen gebraucht werden.

Doch selbst wenn der Standort passt, sprich es in der Nähe viele Familien mit Kindern gibt, brauchen Schulen einige „Extras“: Viele Hundert oder gar Tausend Kinder innerhalb kürzester Zeit zum Gebäude hin bzw. von ihm wegzubringen (möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad), große Freiflächen (Pausenhöfe, Spielflächen), für Kinder gute Erreichbarkeit der Klassenräume. All das und manches mehr kostet viel Geld. Kann das ein Geschäftsmodell für institutionelle und private Geldgeber sein?

Ja, unter ES(!)G-Gesichtspunkten – und wenn sich ein erfahrenes Projektmanagement darum kümmert. Unabdingbar ist aber auch die staatliche Unterstützung (schnelle Genehmigungen, Anpassung der Verkehrsinfrastruktur) und last, but not least finanzielle Förderungen. Gerade in dem letzten Punkt muss noch viel passieren. Denn institutionelle Adressen, die ihre Gelder treuhänderisch verwalten (Vorsorgeeinrichtungen), sind auf (Mindest-)Erträge aus ihren Anlagen angewiesen. Zur Lösung der Bildungsmisere, zu der auch marode Schulgebäude gehören, sollte jede Möglichkeit genutzt werden. Dazu gehört, privates Kapital zu mobilisieren und vorhandene Gebäude zu nutzen.

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