Krieg

EU-Staaten fahren Hilfen für Ukraine hoch

Die USA sind laut Auswertungen des Instituts für Weltwirtschaft mit Abstand wichtigstes Geberland der Ukraine. Deutschland und andere EU-Staaten haben aufgeholt. Nun wollen die USA deutlich nachlegen.

EU-Staaten fahren Hilfen für Ukraine hoch

rec Frankfurt

Deutschland und der Rest der EU haben bei den Milliardenhilfen für die Ukraine zu den USA aufgeschlossen. Insbesondere die Bundesregierung hat im April ihre Hilfszusagen deutlich nach oben gefahren, wie aus Auswertungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervorgeht. Gleichwohl könnten die Vereinigten Staaten bald enteilen, sollte das Parlament einem Milliardenpaket in bislang ungekannter Größenordnung zustimmen.

Den Analysen des IfW zufolge haben die USA der Ukraine seit Ende Januar 10,3 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Alle EU-Länder zusammen kommen einschließlich der von EU-Institutionen und der Europäischen Investitionsbank zugesagten Mittel derzeit auf 12,8 Mrd. Euro. Davon entfallen 1,8 Mrd. Euro auf Deutschland. Erfasst sind bilaterale Regierungshilfen militärischer, hu­manitärer und finanzieller Art.

Christoph Trebesch, Forschungsdirektor am IfW, sagt: „Zusammengenommen erreichen die Leistungen der EU-Länder derzeit die Größenordnung der US-Hilfen, was man angesichts der geografischen Nähe zur Ukraine auch erwarten sollte.“ Zugleich bringt Trebesch allerdings sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, „dass unter den Top-5-Geberländern nur zwei aus der EU sind. Anders als Deutschland und Polen haben Länder wie Frankreich, Spanien oder Italien im letzten Monat kaum nennenswerte neue bilaterale Hilfen für humanitäre oder militärische Zwecke zugesagt.“

Der Großteil der direkten Hilfen aus Deutschland entfällt den IfW-Analysen zufolge auf militärische Unterstützung. Die Bundesregierung liefert nach einer Kehrtwende nun auch schwere Waffen an die Ukraine. Die US-Regierung hat vor wenigen Tagen umfangreiche neue Hilfen angekündigt und plant ein Paket in Höhe von 33 Mrd. Dollar. „Das ist eine völlig neue Dimension und stellt alle bisherigen Zusagen aus Europa in den Schatten“, sagt Trebesch.