Euro-Industrie steht wohl Produktionsminus bevor
Euro-Industrie steht Produktionsminus bevor
ba Frankfurt
Die kriselnde Industrie im Euroraum wird im Juni die Produktion nach zwei Anstiegen in Folge wohl wieder gedrosselt haben. Darauf deuten zumindest am Freitag veröffentlichte Länderdaten sowie die jüngste Einkaufsmanagerumfrage hin. Während Italiens Industrie überraschend mehr hergestellt hat, haben die Industrieunternehmen in Frankreich und Spanien die Fertigung gedrosselt – sogar stärker als erwartet. Zudem wird am Montag das Statistische Bundesamt für Deutschland wohl auch ein Minus melden. Dies schließen Ökonomen aus den Industrieumsätzen, die um saison- und kalenderbereinigt 1,6% im Monatsvergleich gefallen sind – im April hatten sie noch um revidiert 3,4 (zuvor: 2,7)% zugelegt. Zudem ist der Lkw-Maut-Index, der ein guter Fingerzeig für die Produktion ist, im Juni um 1,4% gefallen.
Laut dem Statistikamt Insee ist die Gesamtherstellung der französischen Industrie um 0,9% im Monatsvergleich gefallen. Ökonomen hatten mit −0,3% gerechnet, nachdem der Output im Mai noch 1,1% zugelegt hatte. Die spanische Industrie drosselte die Gesamtherstellung um 1,0%. Hier lag die Prognose bei –0,5%. Für Mai revidierten die Statistiker aus Madrid zudem das Ergebnis um 0,1 Prozentpunkte auf +0,5% nach unten. Istat hingegen vermeldete einen Fertigungszuwachs der italienischen Industrie von saisonbereinigt 0,5%. Ökonomen hatten statt dem zweiten Anstieg nach vier Rückgängen in Folge mit –0,3% gerechnet.