Euro-Stärke macht Sorge
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Die Euro-Notenbanker blicken mit einiger Sorge auf die jüngste Aufwertung der Gemeinschaftswährung. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll der Sitzung des EZB-Rats Mitte Januar hervor. Die Aufwertung „könnte negative Folgen haben für die Finanzierungsbedingungen im Euroraum und letztendlich Konsequenzen für den Inflationsausblick“. Die Gemeinschaftswährung hat seit November zum Dollar rund 4% zugelegt.
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund betonten die Notenbanker, dass es „keinen Grund zur Selbstzufriedenheit“ gebe und der EZB-Rat weiter bereit sein müsse, „gegebenenfalls alle seine Instrumente einzusetzen“. Das gelte umso mehr, als die Corona-Pandemie weiter für extreme Unsicherheit sorge.
Michael Schubert, EZB-Experte der Commerzbank, hob hervor, dass das Protokoll auch einige nicht allzu pessimistische Ansichten der EZB-Ratsmitglieder enthalte – zu den Wirtschaftsaussichten, den Kreditrichtlinien und zur Entwicklung der nominalen Renditen.