Euro-Industrie legt einen Zahn zu
Euro-Industrie legt einen Zahn zu
Plus von 1,5 Prozent – Januar besser als erwartet – Italien enttäuscht
ba Frankfurt
Die Industrie im Euroraum hat dank reibungsloser funktionierenden Lieferketten die Produktion seit Jahresstart unerwartet kräftig hochgefahren. Die Stimmung der Industrieunternehmen hatte sich zwar im Februar eingetrübt, doch zeigte schon die Einkaufsmanagerumfrage das kräftigste Produktionsplus seit Mai 2022.
Laut Eurostat fertigten die Betriebe im Februar 1,5% mehr als im vergangenen Monat. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich mit einem Zuwachs um 1,0% gerechnet. Zudem revidierten die Luxemburger Statistiker das Januarergebnis nach oben: Statt um 0,7% wie zunächst gemeldet, stieg der Output um 1,0%. In der gesamten EU zeigt sich ein ähnliches Bild. Das Plus der Gesamtfertigung im Februar von 1,4% folgte auf einen Produktionsanstieg um revidiert 0,4 (zunächst 0,3)% im Januar. Im Jahresvergleich stieg die Industrieproduktion im Februar im Euroraum um 2,0% und in der EU um 2,1%.
Am kräftigsten wurde im Euroraum die Produktion von Investitionsgütern ausgeweitet, und zwar um 2,2%. Die Fertigung von Verbrauchsgütern stieg um 1,9%, die von Vorleistungsgütern sowie von Energie um jeweils 1,1%. Bei den Gebrauchsgütern vermeldet Eurostat ein Plus von 0,2%. Unter den Mitgliedstaaten verzeichneten Belgien ( 6,1%), Luxemburg ( 4,9%) und Griechenland ( 4,8%) die höchsten monatlichen Anstiege. Die stärksten Rückgänge wurden in Slowenien (–3,6%) und Portugal (–2,0%) beobachtet.
Unter den Euro-Schwergewichten sticht Deutschland mit dem unerwartet kräftig ausgefallenen Produktionsplus heraus. In der Eurostat-Abgrenzung – also ohne Berücksichtigung der Baubranche – waren es 2,1% nach 1,9% im Januar. Frankreichs Industrie stellte 1,1% mehr als im Vormonat, für Spanien steht ein Zuwachs von 0,6% zu Buche. Während in Deutschland und Frankreich vor allem der Fahrzeugbau kräftig expandierte, war in Spanien die Wachstumsrate bei der Energieerzeugung am höchsten.
Die italienische Industrie hingegen hat im Februar weniger hergestellt als noch im Monat zuvor: Das italienische Statistikamt Istat vermeldete am Donnerstag ein Minus von 0,2%. Ökonomen hatten jedoch im Schnitt mit einer um 0,5% höheren Gesamtfertigung gerechnet. Schon im Januar hatte Italiens Industrie einen Dämpfer bekommen – allerdings revidierten die Statistiker in Rom den zunächst gemeldeten Rückgang von 0,7% um 0,2 Prozentpunkte auf 0,5% nach oben. Im Jahresvergleich sank die Produktion in Italien um 2,3%.