Finanzstabilität treibt Chinas Währungshüter um
nh Schanghai
Trotz jüngster Unruhen am chinesischen Aktienmarkt senden Zentralbanker weiter Signale aus, die auf einen rigideren geldpolitischen Kurs hindeuten. In einem Interview erklärte der Vizegouverneur der People’s Bank of China (PBoC), Chen Yulu, dass die Zentralbank ihre Anstrengungen verstärkt, um dem Entstehen systemischer Finanzrisiken entgegenzuwirken. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der zügigen Erholung der Wirtschaft von der Coronakrise.
Wie Chen am Rande des laufenden Volkskongresses erklärte, setze die PBOC für die Periode des Fünfjahresplans bis 2026 eine Priorität bei der Erweiterung ihres „makroprudenziellen“ Kontrollrahmens und der Überwachung von systemrelevanten Institutionen und Unternehmen. Es gelte, das Arsenal zur Bekämpfung von Finanzstabilitätsrisiken aufzurüsten, die Koordination mit anderen Finanzregulierern zu verbessern und regulatorische Lücken zu schließen.
Die Äußerungen des PBOC-Vize beförderten die Korrektur an Chinas Festlandbörsen. Anleger befürchten, dass die PBoC im Rahmen ihrer Finanzstabilitätskampagne einen strafferen geldpolitischen Kurs fahren wird. Chen versicherte gleichzeitig, dass Chinas Finanzsektor an einer kontinuierlichen Öffnung für ausländische Investoren festhalten werde. Dazu gehörten auch Liberalisierungsschritte im Kapitalverkehr. Darüber hinaus wolle man die internationale Verbreitung der chinesischen Währung Yuan auf stetige und vorsichtige Weise ausdehnen.
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