Auch wenn die Nutzung von Bargeld in Deutschland abnimmt, kann hierzulande in den allermeisten Fällen nach wie vor mit Münzen und Scheinen bezahlt werden. Im Auftrag der Bundesbank hat ein Marktforschungsinstitut bundesweit über 2000 Testkäufe vorgenommen. In 99,4% der Fälle war es möglich, mit Bargeld zu bezahlen. Der Schwerpunkt der Tests lag auf Firmen aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und dem Dienstleistungsbereich. Zudem gab es eine kleine Anzahl an Bezahlversuchen im Busverkehr und bei Behörden. Während die Bargeldakzeptanz auch im öffentlichen Nahverkehr sehr groß ist, sieht es bei Behörden anders aus. Hier konnte bei rund 27% der Fälle nur digital bezahlt werden.

Obwohl die Bargeldaffinität der Deutschen im internationalen Vergleich hoch ist, wirkten die Verkaufsstellen, die kein Bargeld akzeptieren, auf die Testkäufer im Schnitt moderner. Sie wurden in 76,2% der Fälle so beschrieben, bei den Verkaufsstellen mit Bargeldakzeptanz war dies nur bei 59,0% der Fall. Zudem richten sich die Firmen, bei denen nur digital bezahlt werden kann, nach Eindruck der Testkäufer an ein eher jüngeres Publikum. Da es im Test allerdings nur wenige Verkaufsstellen gab, die Bargeld abgelehnt haben, ist offen, wie repräsentativ dieses Teilergebnis ist.

Um die Bargeldnutzung in Deutschland zu stützen, hat die Bundesbank 2024 ein „Nationales Bargeldforum“ ins Leben gerufen. Dort sind verschiedene Interessengruppen wie Einzelhandel, Kreditwirtschaft und Verbraucherschützer vertreten. Im November stellten sie Aufkleber vor, mit denen Geschäfte signalisieren können, dass Bargeldzahlung willkommen ist.

Derweil hat der EU-Rat signalisiert, dass er dem digitalen Euro grünes Licht geben wird. Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis bezeichnete dies als „wichtigen Meilenstein“. 2026 soll der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments seine Verhandlungsposition beschließen.