Geschäftsklima

Geschäftsklima in Japan verbessert sich erneut

Der Optimismus unter den Managern der Großunternehmen in Japan ist im September unerwartet deutlich gestiegen. Das könnte bedeuten, dass die Wirtschaft weiterhin überdurchschnittlich wächst.

Geschäftsklima in Japan verbessert sich erneut

Geschäftsklima in Japan
verbessert sich erneut

Jubelnde Dienstleister – Inflationserwartung unverändert

mf Tokio

Das Geschäftsklima in Japan hat sich laut der Umfrage unter 9.000 Unternehmen im vierteljährlichen Tankan-Bericht der Notenbank weiter aufgehellt. Die Stimmung unter den Managern der großen verarbeitenden Unternehmen verbesserte sich im Sommerquartal zum zweiten Mal in Folge und stieg gegenüber drei Monaten zuvor um vier Punkte auf 9. Der Diffusionsindex für die großen Dienstleistungsunternehmen legte um weitere vier Punkte auf 27 zu. Das markierte den sechsten Anstieg in Folge und entsprach dem höchsten Stand seit 32 Jahren. Ein positiver Wert heißt, dass die Optimisten überwiegen.

Das freundlichere Geschäftsklima in der Großindustrie hing vor allem damit zusammen, dass die Autobranche aufgrund einer verbesserten Versorgung mit Halbleitern mehr produzierte. Dadurch konnten die Unternehmen mehr verkaufen und exportieren. Doch die kleinen Firmen blieben mit einem Indexwert von –5 leicht pessimistisch.

Die Dienstleistungsbranche wurde durch die Belebung der Nachfrage von japanischen Urlaubern sowie die anhaltende Wiederbelebung des ausländischen Tourismus nach der Aufhebung der strengen Reisebeschränkungen aus der Corona-Ära angekurbelt. Die Stimmung unter den Hotel- und Restaurantbetreibern kletterte mit 44 auf den höchsten Wert seit 2004.

Die Unternehmen wollen über alle Branchen hinweg ihre Investitionen im laufenden Geschäftsjahr um 13% erhöhen, etwa in Roboter und künstliche Intelligenz. Das sollte die Binnenwirtschaft stabilisieren. Außerdem erwarten die Firmen wie schon im vorherigen Tankan-Bericht, dass die Inflation auch in drei und fünf Jahren über 2% liegen wird. „Das bedeutet, dass die Bank of Japan ihre Geldpolitik nicht straffen wird“, meinte Daiwa-Chefökonom Toru Suehiro.

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