mf Tokio – Japans Wirtschaft ist im Schlussquartal 2019 stärker geschrumpft als zuerst geschätzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Zeitraum Oktober bis Dezember um 1,8 % zum Vorquartal zurück. Aufs Jahr gerechnet entspricht dies einem Minus von 7,1 %, das ist der stärkste Rückgang seit dem zweiten Quartal 2014. Vor drei Wochen war das Minus auf 6,3 % geschätzt worden. Hauptgrund der Revision waren neue Daten. Die privaten Unternehmen reduzierten ihre Kapitalausgaben um 4,6 (zunächst gemeldet: 3,7) % zum Vorquartal. Auch zum Jahresauftakt rechnen Analysten mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Mit zwei Negativquartalen in Folge wäre Japan damit in einer Rezession. Das Brokerhaus SMBC Nikko entwarf zwei Szenarien: Die optimistische Variante geht von einem Ende der Coronavirus-Epidemie im April aus. Dann würde das BIP 2020 um 0,9 % sinken. In der pessimistischen Version mit dem Ausfall der Olympischen Spiele in Tokio ginge das BIP um 1,4 % zurück. Am Dienstag stellt die Regierung in Tokio ein Maßnahmenpaket gegen die Virusschäden vor. Dazu gehören zinslose Kredite für Firmen, die durch Kunden- und Absatzmangel in Zahlungsschwierigkeiten geraten.