Japans Wirtschaft legt stärker zu als erwartet
dpa-afx Tokio – Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal noch stärker gewachsen als gedacht. Nach endgültigen Daten der Regierung vom Montag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Januar und März mit annualisiert 4,1 %. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker 3,5 % berechnet, nach 1 % im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die Wirtschaft um 1,0 statt 0,9 %. Die seit rund zwei Wochen schwankungsanfällige Börse in Tokio legte nach Veröffentlichung der Zahlen rasant zu. Der Nikkei schoss um 4,94 % auf 13 514,20 Punkte.Zu der Korrektur der BIP-Zahlen trugen revidierte Daten der Unternehmensinvestitionen bei. Diese waren zwar im Zeitraum Januar bis April insgesamt rückläufig, allerdings mit – 0,3 % weniger deutlich als von den Statistikern zunächst berechnet ( – 0,7 %). Einige Ökonomen erwarten, dass sich der Wachstumstrend in den nächsten Monat nicht zuletzt dank der Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe fortsetzen wird. Der seit Dezember amtierende Regierungschef will Japan mit Konjunkturprogrammen, einer enormen Geldschwemme und Deregulierungen wieder gesunden. So will die Regierung im Herbst als Teil der Reformanstrengungen über Steuersenkungen entscheiden, um Investitionen der Unternehmen zu stimulieren. Sie rechnet im bis 31. März 2014 laufenden Steuerjahr mit einem Wachstum von real 2,5 %. An den Finanzmärkten hatte sich in den vergangenen Tagen jedoch Skepsis über die tatsächliche Bereitschaft der Regierung zu einschneidenden Strukturreformen breitgemacht.Die Schwankungsanfälligkeit an den Aktien- und Anleihemärkten dürfte auch Thema bei den an diesem Dienstag endenden zweitägigen Beratungen der Bank of Japan (BoJ) sein. Medienberichten zufolge könnte die BoJ den heimischen Banken Liquidität für einen noch längeren Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Die Laufzeit von Krediten, die die Notenbank in speziellen Geschäften an die Geschäftsbanken ausreicht, könnte von einem auf zwei Jahre verdoppelt werden.