Konjunkturerwartungen rutschen ab
ba Frankfurt – Die Sorgen von Anlegern um die Konjunktur im Euroraum sind im Juni kräftig gestiegen. Insbesondere Deutschland und Österreich stehen im Fokus, wie der jüngsten Umfrage des Analysehauses Sentix zu entnehmen ist.Nach drei Anstiegen in Folge ist der Sentix-Konjunkturindex für Euroland um 8 auf -3,3 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit Februar gefallen. Erst im Mai war das Barometer mit einem Plus von 5 Zählern wieder deutlich über die Nulllinie hinausgekommen. “Die erneute Eskalation im US-China-Handelsstreit belastet auch die Euroland-Konjunktur erheblich”, kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner das Ergebnis der Umfrage unter 906 privaten und institutionellen Anlegern. In Deutschland sei die Lage noch ernster, denn der Gesamtindex ist erstmals seit März 2010 wieder in den negativen Bereich gerutscht: “Eine Rezession steht damit unmittelbar vor der Tür”, warnt Hübner. Nicht nur, dass die stark exportlastige Wirtschaft in hohem Maße unter dem Handelsstreit leide, auch werde “nirgendwo in Europa mehr über den Klimawandel gesprochen und die eigene Industrie so sehr in Frage gestellt”. Die Handlungsunfähigkeit der aktuellen Regierungskoalition trage in diesem Umfeld nicht zur Stabilisierung bei, so Hübner. In Österreich ist die Anlegerstimmung infolge der Regierungskrise um “sagenhafte 21,4” auf 3,8 Punkte und damit den niedrigsten Wert seit November 2016 eingebrochen. Der Index für die USA ist um 11,2 auf 6,5 Punkte gefallen – dies ist der niedrigste Wert seit Februar 2016. Hübner zufolge könnte US-Präsident Donald Trump “unterschätzen, wie sehr er sich aktuell mit seiner Handelsrhetorik ins eigene Knie zu schießen droht”.