Konsumklima trotzt Konjunkturflaute
ks Frankfurt – Hatte sich das Konsumklima in Deutschland im Februar noch etwas aufgehellt, dürfte es im März dieses Niveau trotz leichten Gegenwinds gehalten haben. Dies prognostiziert die GfK auf der Grundlage ihrer Konsumklimastudie für Februar. So werde der Konsumklimaindex im März voraussichtlich auf dem Vormonatsstand von saisonbereinigt 10,8 Punkten verharren, teilte GfK-Fachmann Rolf Bürkl mit.Die Stimmung der Verbraucher zeigte im Februar ein gemischtes Bild. Während die Erwartungen der Konsumenten an das eigene Einkommen im Vergleich zum Januar “ihr überaus gutes Niveau behaupten” konnten, verlor ihre Anschaffungsneigung nach der Zunahme in den Vormonaten wieder an Kraft, während die Sparneigung weiter sank.Die Schere zwischen Konjunktur- und Einkommenserwartung öffnete sich auch im Februar weiter, wie Bürkl erläuterte. So setzte sich die steile Talfahrt der Konjunkturerwartung fort. Im Berichtsmonat büßte der entsprechende Subindikator weitere 6,5 Zähler ein und sank damit auf 4,2 Punkte. Dies ist der fünfte Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit März 2016. Aus Sicht der Konsumenten hat offenbar die Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleitet, zuletzt spürbar zugenommen, auch wenn laut den kürzlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen eine sogenannte technische Rezession – also der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen – gerade noch verhindert werden konnte. Zuversichtlich für EinkommenTrotz des zunehmenden konjunkturellen Gegenwindes kann sich die Einkommenserwartung “bemerkenswert gut” behaupten, wie Bürkl herausstreicht. Der Indikator blieb mit 60,0 Punkten gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert (Januar 2018: 59,9 Punkte). Die nach wie vor ausgezeichnete Verfassung des Einkommensindikators belegt laut GfK auch die Tatsache, dass im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Plus von gut 6 Punkten zu verbuchen ist.Bei der Anschaffungsneigung zeigt sich ein starkes Auf und Ab. Nachdem dieser Teilindikator im Januar gestiegen war, gab er die Gewinne im Februar nahezu vollständig wieder ab: minus 4 auf 53,6 Punkte. Für Bürkl ist die jüngste Entwicklung aber noch kein Anlass für Alarm. “Das anhaltend hohe Niveau belegt, dass die Konsumlaune der Deutschen nach wie vor intakt ist”, sagte der Ökonom. Hinzu komme, dass die Sparneigung wieder spürbar gesunken sei, was den Konsum stütze.Einen wesentlichen Grund für die Abkoppelung der Einkommensaussichten von den Konjunkturerwartungen sieht Bürkl in der exzellenten Verfassung des Arbeitsmarkts. Die Erwerbstätigkeit nehme weiter zu, und die Arbeitslosigkeit verzeichne Monat für Monat Rekord-Tiefstände. Damit der Konsum auch 2019 eine verlässliche Stütze der Konjunktur in Deutschland sein kann, darf nach Bürkls Einschätzung die derzeitige Verunsicherung im Hinblick auf die gesamte Konjunktur nicht auf die Arbeitsmarktaussichten übergreifen. Ifo-Beschäftigungsindex sinktZumindest nach Einschätzung des Ifo-Instituts scheint diese Gefahr gering, auch wenn die deutschen Unternehmen zuletzt etwas zurückhaltender bei der Mitarbeitersuche geworden sind. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Februar auf 102,9 von 103,0 Punkten im Januar gesunken. Ursächlich für den Rückgang des Beschäftigungsbarometers waren laut Ifo-Mitteilung der Handel und das verarbeitende Gewerbe. Hier habe sich in den letzten Monaten die Dynamik abgeflacht.