Deutschland

Neue Hoffnung an der Preisfront

Entgegen dem Euro-weiten Trend hat die Inflation in Deutschland im Juni spürbar angezogen. Neue Daten, schüren nun aber zumindest die Zuversicht, dass die Teuerung auch hierzulande in den nächsten Monaten tendenziell weiter sinkt.

Neue Hoffnung an der Preisfront

Deutschland

Hoffnung an der Preisfront

ms Frankfurt

Während die Inflation in Deutschland im Juni entgegen dem euroweiten Trend spürbar angezogen hat, schüren neue Preissignale zumindest die Zuversicht, dass die Teuerung auch hierzulande in den nächsten Monaten tendenziell weiter sinkt. Von Oktober 2022 bis Mai 2023 hatte die Inflationsrate von 11,6% auf 6,4% (EU-harmonisierte Rechnung, HVPI) deutlich nachgegeben; im Juni gab es nun aber wieder einen Anstieg auf 6,8%, wie am Donnerstag bekannt geworden war (vgl. BZ vom 30. Juni).

Am Freitag gab es nun gleich zwei Signale, die auf weniger Inflationsdruck in der Zukunft hoffen lassen: Zum einen gingen die Preise für Importe nach Deutschland im Mai so stark zurück wie seit fast 14 Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 9,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Einen stärkeren Rückgang hatte es zuletzt im September 2009 gegeben. Mit zeitlicher Verzögerung wirken die Importpreise auf die Verbraucherpreise durch.

Zum anderen teilte das Münchener Ifo-Institut mit, dass die Unternehmen ihre Preiserhöhungspläne zurückschrauben. Das Barometer für die Preiserwartungen in den kommenden drei Monaten sank im Juni auf 16,3 Punkte – nach 19,1 Zählern im Mai. Das ist der niedrigste Stand seit mehr als zwei Jahren. „Insgesamt aber wird die Inflationsrate für die Verbraucher nur ganz langsam sinken, denn bei vielen Dienstleistern gehen die Preiserwartungen nur schleppend zurück“, warnte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.