US-Konjunktur

Powell und Yellen verteidigen Hilfspaket

Fed-Chef Jerome Powell und Finanzministerin Janet Yellen haben das in der Höhe hoch umstrittene Konjunkturpaket der US-Regierung verteidigt.

Powell und Yellen verteidigen Hilfspaket

det Washington

Fed-Chef Jerome Powell und Finanzministerin Janet Yellen haben das in der Höhe hoch umstrittene Konjunkturpaket der US-Regierung verteidigt. Ein überraschender Einbruch bei den Neuaufträgen für langlebige Güter dürfte Powell und Yellen in ihrer Überzeugung bestätigt haben, dass eine vollständige Erholung von den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie noch in weiter Ferne liegt. Auch bekräftigte der Notenbankchef bei einer Anhörung im Senat, dass die Federal Reserve „weiterhin alles Notwendige unternehmen wird, um die Wirtschaft zu stützen“.

Der „American Rescue Plan“ verpflichtet die Finanzministerin und den Notenbankchef, bis zum Ende der Pandemie regelmäßig den Parlamentariern Rede und Antwort zu stehen. Nach dem Auftritt vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses trat das Gespann Yellen-Powell den zweiten Tag in Folge auf, diesmal vor dem Bankenausschuss des Senats, wo sie ihre Kernaussagen wiederholten: Dass sich die Wirtschaft einerseits erholt, aber dennoch fiskal- und geldpolitische Rückendeckung braucht und dass die Inflation nur vorübergehend erhöht sein wird. „Die Inflation wird weder stark steigen, noch wird sie von Dauer sein“, sagte Powell.

Beide wiesen Kritik republikanischer Parlamentarier zurück, die angesichts der einsetzenden Erholung insbesondere die einmaligen Direktzahlungen an Haushalte in Höhe von 1400 Dollar pro Person als Bestandteil des 1,9-Bill.-Dollar-Pakets für überflüssig halten. „Die Zahlungen helfen betroffenen Familien, mit den finanziellen Folgen der Pandemie fertigzuwerden“, betonte Yellen. Auch verteidigte sie jene Steuererhöhungen, die Präsident Joe Biden durchsetzen will, um sein 3-Bill.-Dollar-Infrastrukturprogramm zu finanzieren. „Wir müssen die Steuereinnahmen auf fairem Wege steigern, um den Privatkonsum anzukurbeln und sowohl die Produktivität als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu verbessern.“

Zuvor hatte das Handelsministerium für Februar einen überraschenden Rückgang der Auftragseingänge für langlebige Güter gemeldet, den Experten mit dem harten Winterwetter und Stromausfällen in Texas begründen. Die Bestellungen gaben um 1,1% nach, erwartet hatten Bankvolkswirte ein Plus von 0,8%. Im Januar war eine Zunahme um 3,5% gemessen worden, der neunte Anstieg in Folge. Ohne Transportausrüstung schrumpften die Aufträge um 0,9%. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts IHS Markit für das verarbeitende Gewerbe und Dienstleister gab im März von 59,5 auf 59,1 Punkte nach. Das entsprach den Markterwartungen. Bei Neuaufträgen wurde das stärkste Wachstum seit über sechs Jahren gemessen, trotz Störungen in den Lieferketten.