Scalia junior soll US-Arbeitsminister werden
det – Neuer Arbeitsminister unter US-Präsident Donald Trump soll der Rechtsanwalt Eugene Scalia (55) werden. Der Jurist ist der Sohn des verstorbenen Richters Antonin Scalia, der am Obersten Gerichtshof vehement konservative Werte vertrat und unter anderem versuchte, die Rechte einzelner Bürger einzuschränken, große Unternehmen zu verklagen.Scalia studierte an der University of Virginia Volkswirtschaft und politische Wissenschaften. Sein Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er anschließend an der University of Chicago, wo er gleichzeitig Chefredakteur der juristischen Fachzeitschrift war. Den Master of Business Administration (MBA) erwarb der Rechtsgelehrte schließlich an der renommierten Wharton School der Universität Pennsylvania.Ungeachtet seiner fachlichen Qualifikationen wird Scalia vor allem in politisch liberalen Kreisen misstrauisch beäugt. So arbeitete er schon mit Ende 20 als Assistent unter dem damaligen und heutigen Justizminister William Barr. Barr ist unter anderem wegen seines Umgangs mit dem Bericht von Sonderermittler Robert Mueller schwer unter Beschuss geraten. Vor der Veröffentlichung des 448 Seiten langen Werks hatte er versucht, mit einer dreieinhalb Seiten langen Zusammenfassung Vorwürfe möglicher Justizbehinderung gegen Trump herunterzuspielen.Scalia wechselte später zu einer Anwaltskanzlei und spezialisierte sich dort auf Arbeits- und Verwaltungsrecht. Bei der Nachzählung zu der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 vertrat er den republikanischen Präsidentschaftskandidaten George W. Bush. Ihn erklärte der Oberste Gerichtshof zum Sieger im Rennen gegen den Demokraten Al Gore, der über eine halbe Million Direktstimmen mehr erhalten hatte.In Bushs Arbeitsministerium war Scalia der leitende Rechtsberater. Den Zorn der Gewerkschaften zog sich der Jurist 2006 zu, als er vor Gericht die Interessen der Warenhauskette Wal-Mart vertrat, die sich weigerte, mehr für die Krankenversicherung der eigenen Belegschaft auszugeben.