Sloweniens EZB-Sitz bleibt leer
Reuters/ahe – Slowenien kann sich nicht auf einen Kandidaten für die Vertretung des Landes im wichtigen EZB-Rat einigen. Das Parlament in Ljubljana stimmte am Dienstag dagegen, den Vize Primoz Dolenc an die Spitze der slowenischen Notenbank zu befördern. Damit wäre ein Sitz im Rat der Europäischen Zentralbank verbunden gewesen.Aus der konservativen Oppositionspartei NSi verlautete, die Bank von Slowenien habe ihre Aufsichtsfunktion über die Geldhäuser des Landes nicht angemessen ausgeübt. Nun wird damit gerechnet, dass Staatspräsident Borut Pahor, der Dolenc für den Spitzenposten nominiert hatte, in den nächsten Wochen einen neuen Kandidaten vorstellt. Seit Notenbankchef Bostjan Jazbec im April abgetreten war, leitet Dolenc kommissarisch die slowenische Zentralbank.Jazbec (Jahrgang 1970), der seit Juli 2013 Notenbankchef Sloweniens war, ist nach Brüssel zur EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB gewechselt. Dort hat er im sechsköpfigen Direktorium die Nachfolge der Niederländerin Joanne Kellerman angetreten (vgl. BZ vom 21. März). Seit 2016 ist er auch in der Governance-Gruppe der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.