WERTBERICHTIGT

Spanisches Jobwunder

Börsen-Zeitung, 3.4.2019 Viele Länder in Europa wären froh, wenn sie derartig geringe Bedenken hinsichtlich eines konjunkturellen Abschwungs hätten wie derzeit Spanien. Nach drei Jahren mit Wachstumsraten über 3 % erhöhte sich das spanische...

Spanisches Jobwunder

Viele Länder in Europa wären froh, wenn sie derartig geringe Bedenken hinsichtlich eines konjunkturellen Abschwungs hätten wie derzeit Spanien. Nach drei Jahren mit Wachstumsraten über 3 % erhöhte sich das spanische Bruttoinlandsprodukt 2018 immer noch um 2,6 %. Für das laufende Jahr rechnen Volkswirte mit einem Wachstum von mehr als 2 %. Das hilft auch dem Arbeitsmarkt auf die Sprünge. Im März zählte die Sozialversicherung erstmals seit dem Ausbruch der Krise 2008 wieder mehr als 19 Millionen Beitragszahler. Die große Mehrheit der neuen Jobs entfällt aber weiterhin auf den Tourismus, es handelt sich also eher um gering qualifizierte Stellen. Regierung und Gewerkschaften freuen sich darüber, dass die drastische Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zu Jahresbeginn bisher zumindest keine spürbaren Schäden auf dem Arbeitsmarkt angerichtet hat. Doch damit die Beschäftigung weiter wächst, sind weitere Maßnahmen und Reformen nötig. Ob es dafür nach den vorgezogenen Parlamentswahlen am 28. April aber eine stabile Regierung geben wird, scheint derzeit fraglich. ths