BA-X

Stellenindex gibt Zugewinn gleich wieder ab

Der erste Anstieg des Stellenindex BA-X nach eineinhalb Jahren Stagnation und Rückgang war nur ein Strohfeuer: Im Februar ging es wieder herunter.

Stellenindex gibt Zugewinn gleich wieder ab

Stellenindex gibt Gewinn wieder ab

ba Frankfurt

Die leichte Verbesserung der Arbeitskräftenachfrage im Dezember war nur ein Strohfeuer: Im Februar ging es wieder abwärts. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA), der BA-X, ist um 1 auf 114 Punkte gesunken. Nach eineinhalb Jahren des Rückgangs und der Stagnation hatte der saisonbereinigte Indikator für die Arbeitskräftenachfrage im Dezember erstmals wieder zugelegt, und zwar um einen Zähler. Im Januar folgte jedoch wieder eine Stagnation.

Dabei ist die gemeldete Arbeitskräftenachfrage in fast allen Wirtschaftszweigen im Jahresvergleich gesunken – zu einem großen Teil in zweistelliger prozentualer Höhe. Die stärksten Rückgänge gab es laut BA im Gastgewerbe, in Information und Kommunikation, in der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe sowie in Verkehr und Logistik. Allein bei den qualifizierten Unternehmensdienstleistungen gab es Zuwächse. Diesem Bereich sind insgesamt 14% des Bestands an gemeldeten Stellen zuzurechnen. Beim verarbeitenden Gewerbe und im Handel sind es je 12%. Aus dem Gesundheits- und Sozialwesen kommen 11%, aus der kriselnden Baubranche 7%. Zeitarbeitsunternehmen stehen für 20% der gemeldeten Jobs.

Dass die Lage am Arbeitsmarkt trotz der Konjunkturschwäche gut bleibt, auch wenn sie sich zuletzt abgekühlt hat, zeigt auch das DIW-Konjunkturbarometer. Mit nun 83,2 Punkten – nach 91,2 Punkten im Januar – liegt das Barometer wieder sehr deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum anzeigt. Im Auftaktquartal steht ein Schrumpfen des Bruttoinlandprodukts zu erwarten.

„Die deutsche Wirtschaft tut sich schwer damit, einen Weg aus dem Konjunkturtief zu finden“, sagt Timm Bönke, Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin. „Sie kämpft weiterhin mit den Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, den höheren Zinsen, unklaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie der nur moderat zulegenden Weltwirtschaft." Auch das Erstarken populistischer und extremer Parteien trage nicht dazu bei, dass die Unternehmen hierzulande zuversichtlicher in die Zukunft blicken könnten.

Vor allem die Industrie darbt dem DIW zufolge weiter: Bei der Industrieproduktion ist kein Ende der Schwächephase in Sicht; die Geschäftserwartungen fielen im Februar wieder und auch bei den Auftragseingängen deutet sich keine Erholung an. Bei den Dienstleistungen sei die Lage wie auch in den vergangenen Monaten etwas besser, bleibe aber ebenfalls eingetrübt. Trotz steigender Nominallöhne bei rückläufiger Inflation sei das Konsumklima weiter gedämpft und die Einzelhandelsumsätze schwächeln.

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