Treffen mit Xi wackelt

Streit um Seltene Erden eskaliert – Trump droht China mit Zöllen

Donald Trump reagiert gereizt auf Chinas Exportkontrollen auf Seltene Erden. Der US-Präsident stellt das geplante Treffen mit Xi Jinping infrage und droht mit neuen Zöllen. DIe Finanzmärkte reagieren nervös.

Streit um Seltene Erden eskaliert – Trump droht China mit Zöllen

US-Präsident Donald Trump hat wegen chinesischer Exportkontrollen für Seltene Erden ein geplantes Treffen mit seinem Amtskollegen Xi Jinping infrage gestellt und mit neuen Zöllen gedroht. Er sehe keinen Grund mehr für das in zwei Wochen geplante Treffen am Rande des Apec-Gipfels in Südkorea, schrieb Trump am Freitag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Er warf der Regierung in Peking vor, Briefe an verschiedene Länder zu schicken mit der Ankündigung, Exportkontrollen für alle Produkte und Technologien zu erlassen, die für die Gewinnung und Verarbeitung von Seltenen Erden benötigt werden. Eine massive Erhöhung der Zölle auf chinesische Importe sei eine der Gegenmaßnahmen, die derzeit ernsthaft erwogen würden.

Finanzmärkte reagieren verunsichert

Eine chinesische Stellungnahme zu Trumps Vorwürfen lag zunächst nicht vor. Seine Äußerungen sorgten an den Finanzmärkten für Verunsicherung: Die wichtigsten US-Aktienindizes gaben nach, während der Goldpreis über die Marke von 4.000 Dollar je Feinunze stieg. „Das gießt Öl ins Feuer“, sagte der Ökonom Brian Jacobsen von Annex Wealth Management. Eine Zeit lang habe es so ausgesehen, als würde es zwischen Trump und Xi gut laufen, aber Chinas jüngste Exportkontrollen für Seltene Erden hätten Trump aufgebracht. „Bis zum Apec-Gipfel, auf dem sie sich eigentlich treffen sollten, kann noch viel passieren. Es wäre also nicht überraschend, wenn sich die Gemüter bis dahin wieder abkühlen.“

Xi stärkt Verhandlungsposition

Die Regierung in Peking hatte am Donnerstag eine Verschärfung ihrer Exportkontrollen für Seltene Erden und die dazugehörigen Technologien angekündigt. Demnach unterliegt nun auch die Ausfuhr der Technologie zum Abbau und zur Verarbeitung der strategisch wichtigen Rohstoffe Beschränkungen. Beobachter hatten den Schritt als Versuch gewertet, vor dem nun fraglichen Gipfeltreffen die eigene Verhandlungsposition zu stärken. China nutze seine Marktmacht zunehmend als politisches Instrument, hieß es. Im April hatte die Regierung in Peking bereits mehrere Seltene Erden und verwandte Materialien auf ihre Exportkontrollliste gesetzt.

Die USA und China haben sich in diesem Jahr mit Zöllen und Gegenzöllen überzogen. Auch in anderen Bereichen wie dem Schiffbau liegen sie überkreuz. Allerdings vereinbarten die beiden größten Volkswirtschaften der Welt im Handelsstreit eine 90-tägige Pause, die voraussichtlich um den 9. November endet. Bei Seltenen Erden handelt es sich um eine Gruppe von Elementen, die für viele Hochtechnologie-Produkte wie Laser, Militärausrüstung sowie für Magnete in Elektroautos und Windturbinen benötigt werden. China ist mit einem Marktanteil von rund 90% der weltweit dominierende Anbieter