Trübe Aussichten für Euro-Wirtschaft

Börsen-Zeitung, 6.11.2018 ba Frankfurt - Der Konjunkturoptimismus von Experten mit Blick auf die Eurozone wird zunehmend schwächer. So sind sowohl der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindex als auch das Ifo-Wirtschaftsklima ein weiteres Mal...

Trübe Aussichten für Euro-Wirtschaft

ba Frankfurt – Der Konjunkturoptimismus von Experten mit Blick auf die Eurozone wird zunehmend schwächer. So sind sowohl der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindex als auch das Ifo-Wirtschaftsklima ein weiteres Mal zurückgegangen.Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, das bröckelnde Momentum der Weltwirtschaft sowie die Diskussionen über Deutschlands Autoindustrie und Italiens Haushaltspolitik lasten auf der Stimmung, schließt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner aus dem Rückgang des Konjunkturindikators für den Euroraum um 2,6 auf 8,8 Punkte. Dies ist der tiefste Wert seit Oktober 2016 und das dritte Minus in Folge. Sowohl die Lage- als auch die Erwartungskomponente waren rückläufig. Dazu geselle sich eine steigende Inflationserwartung der monatlich befragten rund 1 000 Anleger – “Dies bedeutet, dass die Notenbanken kaum von ihrem derzeit eingeschlagenen Kurs zu einer restriktiveren Geldpolitik abweichen können”, sagte Hübner.Auch das Ifo-Wirtschaftsklima für das vierte Quartal ist deutlich von 19,6 auf 6,6 Saldenpunkte gefallen und damit den tiefsten Stand seit Mitte 2016. Zum dritten Minus in Folge hat der Rückgang der Lage- und der Erwartungskomponente beigetragen. “Die Konjunktur im Euroraum steuert auf unruhiges Fahrwasser zu”, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der Quartalsumfrage unter 370 Experten. Vor allem für Italien und Spanien seien die Bewertungen eingebrochen. Wegen der erhöhten Handelsschranken senkten die Experten die Exporterwartungen. “Das Vertrauen der Experten in die Wirtschaftspolitik schwindet weiter”, sagte Fuest.