Außenhandel

Trumps Zölle treiben US-Handelsdefizit auf Rekordstand

US-Präsident Donald Trumps Einfuhrzölle zeigen bereits Wirkung. Im März gab das US-Handelsdefizit gegenüber China nach, fiel gegenüber Europa aber deutlich höher aus.

Trumps Zölle treiben US-Handelsdefizit auf Rekordstand

Trumps Zölle treiben US-Handelsdefizit auf Rekordstand

Einfuhren steigen auf höchsten Wert der Geschichte

det Washington

US-Präsident Donald Trumps Einfuhrzölle haben den Fehlbetrag im Außenhandel auf einen Rekordstand getrieben. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums am Dienstag berichtete, schoss das Defizit im März gegenüber dem Vormonat um 14,0% von 123,3 auf 140,5 Mrd. Dollar hoch. Die Einfuhren erreichten mit 419 Mrd. Dollar den höchsten Wert, der je gemessen wurde. Auf Jahressicht legte der Passivsaldo um 92,6% zu. Während die Europäische Union einen deutlich größeren Überschuss verzeichnete, haben Trumps Abgaben im Handel mit China bereits Wirkung gezeigt. Das Defizit gegenüber dem Reich der Mitte gab nämlich nach.

Auch Dienstleister leiden

Die Zahlen wichen nur geringfügig von den Markterwartungen ab. Vorausgesagt hatten Ökonomen nämlich ein Minus von etwa 137 Mrd. Dollar. Negativ entwickelte sich der Außenhandel aus US-Sicht sowohl bei Waren als auch Dienstleistungen. Der Fehlbetrag bei Waren kletterte um 16,5 Mrd. auf 143,5 Mrd. Dollar. So konnten US-Hersteller mehr Autos und Industriegüter im Ausland absetzen. Dasselbe galt für Erdgas und Gold.

Bei Investitionsgütern, insbesondere Zivilflugzeugen, kam es aber zu einem spürbaren Rückgang. Die Einfuhren zogen hingegen in fast allen Produktgruppen an. Dazu zählen pharmazeutische Produkte, Computerteile und Autos. Unter US-Dienstleistern litt das Auslandsgeschäft vor allem im Bereich des Fremdenverkehrs und anderer Verkehrsleistungen. Zudem verzeichneten Finanzdienstleister rückläufige Verkaufszahlen.  

Geringeres Defizit gegenüber China

Während Trump die meisten Zölle gegen die EU, Mexiko und Kanada zunächst aussetzte, traten die Abgaben, mit denen die USA chinesische Importe überziehen, bereits im März in Kraft. Das schlug sich auch in den Zahlen nieder. So schrumpfte das bilaterale Defizit verglichen mit Februar von 21,2 Mrd. auf 17,9 Mrd. Dollar.

Viele Importeure hatten in Erwartung der Zölle sich bereits im Januar und Februar mit Billigimporten aus China eingedeckt. Die vorgezogenen Käufe dürften sich im Handel mit Europa verzögert bemerkbar gemacht haben. Beim US-Defizit gegenüber der EU stellte das Ministerium gegenüber dem Vormonat einen starken saisonbereinigten Anstieg von 30,9 Mrd. auf 48,3 Mrd. Dollar fest. Der deutsche Überschuss ging leicht zurück, nämlich von 8,1 Mrd. auf 7,5 Mrd. Dollar.         

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