Die SPD-Spitze hat Hochschulpräsidentin Gesine Schwan als Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl 2009 nominiert. Sie schickt Schwan damit gegen Amtsinhaber Horst Köhler ins Rennen. Das Klima in der Koalition hat sie damit endgültig verdorben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) versuchte nicht einmal zu glätten, sondern ließ ihren Unmut via Regierungssprecher verkünden. SPD-Chef Kurt Beck versuchte zwar, den Koalitionsstreit kleinzureden. Schwan werde keinen Wahlkampf gegen Köhler führen, und ihre Nominierung stehe in keiner Verbindung zu künftigen Koalitionen im Bund. Doch vergebens. Schwan wird auf die Stimmen der Linken angewiesen sein, die für die SPD nach jüngsten Wahlergebnissen zunehmend zur Bedrohung werden. SPD-Wähler aus der Mitte wandern ab. Auch die Grünen als präferierter Koalitionspartner könnten abhandenkommen. Diese wollen die Wahl in Bayern abwarten, die die Mehrheit in der Bundesversammlung verschieben könnte, bevor sie sich auf einen Präsidientenkandidaten festlegen. Die einzige kluge Entscheidung des Tages. wf