Aufsichtsratswahlen

BASF und Munich Re kontern ISS

Die Dax-Konzerne BASF und Munich Re trommeln für die Wiederwahl ihrer Aufsichtsratsvorsitzenden gegen die Empfehlung des Aktionärsdienstleisters ISS.

BASF und Munich Re kontern ISS

BASF und Munich Re kontern
ISS-Stimmrechtsempfehlung

Konzerne verteidigen Wiederwahl ihrer Aufsichtsratschefs

swa Frankfurt

BASF und Munich Re stellen sich entschieden gegen die Opposition des Proxy Advisors ISS zur Wiederwahl der Aufsichtsratsvorsitzenden beider Dax-Konzerne. Munich Re weist darauf hin, dass Nikolaus von Bomhard 2019 nach dem in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen zweijährigen Cooling-off von seinem CEO-Posten in den Vorsitz des Kontrollgremiums gewählt worden sei, was ISS damals auch unterstützt habe. Der Aktionärsdienstleister habe 2022 seine Guidelines geändert und verlange nun eine fünfjährige Karenzzeit, um Unabhängigkeit herzustellen.

Beide Konzerne pochen darauf, dass ihre Aufsichtsratsvorsitzenden weiterhin als unabhängig anzusehen seien. In den Guidelines 2024 für Kontinentaleuropa lehnt ISS die Wahl ehemaliger CEOs in den Aufsichtsratsvorsitz indes generell ab.

Munich Re, die in diesem Jahr zur Hauptversammlung in Präsenz zurückkehrt, hebt hervor, dass die Komplexität des Geschäftsmodells ausgewiesene Expertise im Detail verlange, damit der Aufsichtsratschef auf Augenhöhe mit dem CEO kommunizieren könne.

Bei BASF trommelt Aufsichtsratschef Kurt Bock in einem Brief an die Aktionäre selbst für seine Wiederwahl. Die vier Jahre seiner Amtszeit hätten gezeigt, dass seine „langjährige Erfahrung in der Industrie und die Kenntnis der BASF-Gruppe helfen, den Vorstand fundiert und effektiv zu kontrollieren und zu beraten“. Bock war schon 2020 mit nur 67,3% Ja-Stimmen gewählt worden, obwohl ISS die Nominierung damals unterstützt hatte.

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