BZ Frankfurt – Nach dem Corona-Einbruch hat die Inflation in den USA unerwartet stark angezogen. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli um 1,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg um 0,7 % gerechnet. Im Juni lag die Teuerungsrate noch bei 0,6 %.”Der Preisdruck in den USA nimmt überraschend und deutlich zu”, sagte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. Beobachter verweisen darauf, dass es sich dabei im Wesentlichen um eine Erholung vom Nachfrageeinbruch während der Coronakrise handelt. Auch ein Inflationsschub ist kaum zu erwarten. “Die hohe Arbeitslosigkeit hat das Potenzial, dämpfend auf die Teuerung zu wirken”, sagte Umlauf. Weit mehr als 20 Millionen Beschäftigte haben in der Pandemie ihre Jobs verloren. Das dämpft die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, was die Möglichkeit der Firmen zu Preiserhöhungen einschränkt.Deutlich teurer war im Juli vor allem Energie, während die Preise für Lebensmittel sanken. Die Kerninflation ohne diese beiden schwankungsanfälligen Komponenten legte im Jahresvergleich um 1,6 % zu nach 1,2 % im Monat zuvor.