WERTBERICHTIGT

Viel Geld für wenig Arbeit

Börsen-Zeitung, 7.11.2020 Die Summe kann einem schon die Ohren schlackern lassen: 62 Mrd. Euro wird die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Jahr ausgeben - mehr als je zuvor. Die Erklärung: Die Kurzarbeit ist teuer. Vor Corona hatte die BA...

Viel Geld für wenig Arbeit

Die Summe kann einem schon die Ohren schlackern lassen: 62 Mrd. Euro wird die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Jahr ausgeben – mehr als je zuvor. Die Erklärung: Die Kurzarbeit ist teuer. Vor Corona hatte die BA Rücklagen in Höhe von 26 Mrd. Euro. Diese werden bis Ende 2021 aufgebraucht sein. Sorgen um seine Leistungen brauche sich niemand zu machen, heißt es aus Nürnberg. Zumal der Bund einspringt und einen Kredit gewährt bzw. einen Zuschuss zahlt. Man wolle zudem schuldenfrei ins Jahr 2022 starten. Nun könnten die kritischen Stimmen wieder laut werden, die die Kurzarbeit für eine Maßnahme halten, die das Problem übertüncht, statt es zu lösen. Die Krise ist noch nicht ausgestanden, für 2021 rechnet die BA mit 700 000 Kurzarbeitern. Die Kosten werden so schnell nicht wieder sinken. Die Kurzarbeit, die den Arbeitsmarkt in Deutschland stabilisierte – so dass nur einige Hunderttausend und nicht Millionen Menschen ihren Job verloren -, ist eben teuer. Aber sie ist richtig. Denn mit Millionen von Arbeitslosen kämen noch viel höhere Ausgaben auf die Bundesarbeitsagentur zu. ast