US-Wirtschaft

Vorübergehender Dämpfer für Erholung in den USA

Im Februar litt die US-Wirtschaft unter dem harten Winterwetter in Texas und anderen Südstaaten. Direktzahlungen als Folge des Konjunkturpakets und die Erholung am Arbeitsmarkt stimmen Experten mit Blick auf die weitere Entwicklung aber optimistisch.

Vorübergehender Dämpfer für Erholung in den USA

det Washington

Obwohl das harte Winterwetter in der zweiten Februarhälfte den Aufschwung in weiten Teilen der USA gebremst hat, bleibt der Konjunkturoptimismus unter den meisten Ökonomen ungebrochen. Wie das Handelsministerium berichtete, schrumpften die Privateinkommen im Februar um 7,1%. Im Januar war ein Plus von 10,1% gemessen worden. Die rückläufigen Löhne und Gehälter drückten den Privatkonsum, der vergangenen Monat um 1,0% schrumpfte. Zuvor hatten die Konsumausgaben um 3,4% zugelegt.

Die Zahlen in beiden Monaten werden wegen der Sonderfaktoren, die zu Buche schlugen, als Ausreißer gewertet. So lastete im Februar das Winterwetter auf der Industrie und führte zu Produktionsausfällen sowie Lieferengpässen. Zudem zogen weit verbreitete Stromausfälle in Texas und anderen Südstaaten den Einzelhandel und das Gastgewerbe in Mitleidenschaft. Im Januar hatten Direktzahlungen von 600 Dollar pro Person, die ein Bestandteil des im Dezember verabschiedeten Konjunkturpakets im Wert von 900 Mrd. Dollar waren, noch die Nachfrage angekurbelt.

Nach der vorübergehenden Konjunkturschwäche im Februar rechnen Experten jedenfalls damit, dass die Erholung nun mit stetem Tempo anzieht. So sagt die ING voraus, dass im ersten Quartal die annualisierten Konsumausgaben um 9% und von April bis Juni um 15% steigen dürften. Gestützt werde der Privatkonsum vor allem von Direktzahlungen in Höhe über 14000 Dollar pro Person an die meisten Haushalte. Positiv dürfte sich auch die Arbeitslosenhilfe auswirken. Als Folge des 1,9 Bill. Dollar schweren Konjunkturpakets wird nämlich Arbeitslosengeld, das die einzelnen Bundesstaaten be­streiten, bis Ende August mit wöchentlichen Zahlungen vom Fiskus ergänzt.

Arbeitsmarkt wieder robuster

Anlass zum Optimismus wird vor allem im Arbeitsmarkt gesehen. So fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe vergangene Woche auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Erwartet wird ein weiterer Rückgang der Erwerbslosenquote, die im Februar bei 6,2% gelegen hatte. Beachtung wird im Arbeitsmarktbericht für März, der am Karfreitag veröffentlicht wird, auch die Partizipationsrate finden, die zuletzt auf sehr niedrigem Niveau verharrte.

Dass höhere Inflation die US-Notenbank nicht aus der Ruhe bringen wird, unterstreicht der PCE-Preisindex, der bevorzugte Inflationsindikator der Fed. Der PCE-Index stieg laut Handelsministerium zwar an der Gesamtrate gemessen im Februar um 1,6%. Im Januar war eine Zunahme um 1,4% gemessen worden. Der Anstieg der Kernrate, die schwan­kungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, lag aber mit 1,4% knapp unter dem zuvor gemessenen Plus von 1,5%. Die Werte sind nach wie vor recht deutlich vom 2-prozentigen Inflationsziel der Notenbank entfernt. Dieses will der Fed-Vorsitzende Jerome Powell ohnehin für einige Zeit überschritten sehen, um im mehrjährigen Durchschnitt den angepeilten Wert von 2% sicherzustellen.

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