Kiel Trade Indicator

Welthandel kommt im Mai nicht voran

Mitte des zweiten Quartals werden zwar wieder mehr Container verschifft, der Welthandel tritt aber auf der Stelle, wie der Kiel Trade Indicator für Mai zeigt.

Welthandel kommt im Mai nicht voran

ba Frankfurt

Mitte des zweiten Quartals werden zwar wieder mehr Container verschifft, der Welthandel tritt aber auf der Stelle. Der Kiel Trade Indicator für Mai zeigt, dass die Entwicklung großer Volkswirtschaften von nur moderaten Veränderungen im Monatsvergleich bei Importen und Exporten geprägt ist. „Sowohl der weltweite Handel insgesamt als auch der Handel großer Volkwirtschaften entwickelt sich im Mai mehr oder weniger seitwärts. Die große Erholung nach dem globalen Dämpfer im vergangenen Winterhalbjahr lässt also nach wie vor auf sich warten”, kommentierte Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator. Weltweit stehen nur noch 6,8% aller verschifften Waren im Stau, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) weiter mitteilte. Dies entspreche dem Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie.

“Trotz jüngst starker offizieller Zahlen werden deutsche Exporte durch den Chinahandel zunehmend belastet”, erklärte Stamer zu dem Exportwert deutscher Waren nach China, der im Zeitraum von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4% gefallen ist. Laut Chinesischer Statistikbehörde haben sich Exporte anderer Nationen ins Reich der Mitte teilweise noch deutlich reduziert, hieß es beim IfW: Die Exporte von Japan nach China sind um über 18%, die aus dem Vereinigten Königreich um rund 17% und die aus den USA um 2% gefallen. „Die Handelsstatistiken zeigen, dass China zunehmend Importe aus Industriestaaten durch eigene Produktion ersetzt. Das ist ein negativer Impuls für den Welthandel. Ein Lichtblick für den globalen Warenaustausch bildet die leichte positive Tendenz des globalen Containerhandels seit Beginn des Jahres, sowie die einhergehende Auflösung der Schiffsstaus“, so Stamer.

Der Kiel Trade Indicator steht für China sowohl bei den Exporten (+1,6%) als auch bei den Importen (+0,9%) im grünen Bereich. Für Deutschland steht dem Plus von 1,5% bei den Exporten ein Rückgang bei den Importen von 0,7% gegenüber. Die EU-Werte würden für die Exporte auf eine rote Null (-0,2 Prozent) und für die Importe auf einen Zuwachs (+1,3%) hindeuten. Im Handel der USA wiederum ist im Vormonatsvergleich ein Rückgang der Exporte (-1,8%) und ein kleines Plus (+0,5%) bei den Importen zu  zu verzeichnen.

Der Trend im weltweiten Containerhandel zeigt dem IfW Kiel zufolge seit gut 6 Monaten nach oben, und die Menge an verschifften Containern steigt. Die 13,9 Millionen verschifften Standardcontainer lagen allerdings immer noch um mehr als 1% unter dem Vorjahresniveau.

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