Wirtschaft arrangiert sich mit der Energiewende

DIHK: 43 Prozent dringen auf Ausbau des Ökostroms

Wirtschaft arrangiert sich mit der Energiewende

ge Berlin – Die deutsche Wirtschaft hat sich trotz hoher Strompreise mit der Energiewende arrangiert – und dringt zunehmend auf einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. 43 % aller Unternehmen hätten sich bei der jüngsten Umfrage dafür ausgesprochen, die Energiewende voranzutreiben, nach 36 % im Vorjahr, berichtet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seinem gestern vorgelegten Energiewende-Barometer 2015.Die Auswirkungen des Umstiegs auf Ökostrom auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit bewerten die Firmen mit minus 3,4 Punkten deutlich weniger kritisch als in den Vorjahren, als die Werte jeweils um die minus 11 Punkte pendelten. Dabei sank der Anteil der Firmen, die eine negative oder sehr negative Bewertungen abgegeben hatten, merklich von 34 auf 24 %. Positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit habe sich die Energiewende bei 17 % der Befragten ausgewirkt, nach 14 % im Turnus zuvor. Immer mehr Unternehmen bewerten die Energiewende dagegen neutral ohne nennenswerte Auswirkungen auf die eigene Konkurrenzfähigkeit. Dies dürfte die Folge sein von inzwischen getätigten Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz oder zum Aufbau einer eigenen Stromerzeugung.Deutlich kritischer mit einem Barometerwert von – 20,6 sieht die Industrie die Energiewende. Hier würden 44 % der Industriebetriebe den Ökostrom-Ausbau negativ bewerten – “von Entwarnung keine Spur”, heißt es in der Untersuchung. Primäres Ziel der Politik müsste sein, die Netze auszubauen, forderten drei Viertel aller Befragten. 62 % mahnten eine bessere Koordination der Energiewende an, 61 % eine Senkung der Strompreisabgaben – auch dies ein Hinweis, dass die Versorgungssicherheit inzwischen stärker beunruhigt als die Höhe des Strompreises.Unterdessen ermittelte der Stromverband BDEW, dass Windmühlen hierzulande bis Ende September schon mehr Elektrizität erzeugt hätten als im gesamten Vorjahr. Dieses kräftige Plus sei auf das bislang windreiche Jahr und den anhaltend starken Zubau sowohl an Land als auch auf See zurückzuführen.