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Alljährliche Zeit der Dürre

Im Süden Englands wird das Wasser knapp. Es müsste in die marode Infrastruktur investiert werden. Stattdessen sollen sich Privatleute einschränken.

Alljährliche Zeit der Dürre

Wasserversorgung

Alljährliche Zeit der Dürre

hip London

Vielleicht sollte man im südenglischen Kent ja vom Aprikosenanbau auf Pistazien umstellen. In der als Obstgarten des Landes bekannten Region wird auch diesen Sommer das Wasser knapp. South East Water ist der Erste unter den privatisierten Wasserversorgern, der seinen Kunden das Bewässern ihrer Gärten mit Gartenschläuchen und Sprenklern untersagt. Auch Autowaschen ist verboten. Zum Glück ist es keine große Leidenschaft der Briten. Babyplanschbecken dürfen auch nicht gefüllt werden. Für die Unternehmen sind solche Verbote eine gute Lösung, um Investitionen in ihre marode Infrastruktur zu vermeiden, in der weit mehr Wasser versickert, als von den Kunden „verschwendet“ wird. Doch dank der weit verbreiteten Klimakatastrophenstimmung kommen Appelle, den eigenen Verbrauch einzuschränken, und Verbote besser in der Öffentlichkeit an als der Ruf nach kostspieligen Tiefbaumaßnahmen. Man denke nur an die Verkehrsbehinderungen! Die Infrastrukturinvestoren aus Australien und Kanada, denen South East Water zu 75% gehört, müssen sich auch dieses Jahr keine Sorgen um ihre Rendite machen.

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