Die Kehrseite der Job-Booms
Konjunktur
Die Kehrseite des Job-Booms
rec Brüssel
Vollbeschäftigung trotz Flaute? Dass beides nicht notwendigerweise im Widerspruch zueinander steht, zeigt einmal mehr die ausgedehnte konjunkturelle Durststrecke der deutschen Wirtschaft. Wie in weiten Teilen Europas präsentiert sich der Arbeitsmarkt weiterhin in starker Verfassung, hält die EU-Kommission in ihrer Herbstprognose einmal mehr anerkennend fest. Das ist für sich genommen erst einmal eine durch und durch positive Entwicklung. Hinter ihr verbirgt sich allerdings ein weniger rosiges Phänomen: Der Fachkräftemangel wird branchenübergreifend immer prekärer. Die Zahl der offenen Stellen und der gemeldete Arbeitskräftemangel sind laut EU-Kommission nach wie vor historisch hoch. Und die neueste Eurobarometer-Umfrage belegt, dass der Fachkräftemangel besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) eines der ernsthaftesten Probleme darstellt. Das ist die Kehrseite. In solch einer Lage überlegen sich Firmen dreimal, ob sie Stellen abbauen oder nicht doch lieber jeden Beschäftigten auch über eine länge Phase der Stagnation hinweg halten.