Brexit

Gefährlicher Kontrollverlust

Vielen Briten ging es bei ihrem Votum für den Brexit darum, die Kontrolle über die Außengrenzen zurückzuerlangen. Doch während an den EU-Außengrenzen nach Herzenslust kontrolliert wird, winken britische Zöllner Importe vom Kontinent einfach durch.

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hip London

Noch sind es lediglich unbestätigte Medienberichte, aber man darf getrost davon ausgehen, dass die britische Regierung die Einführung von Grenzkontrollen für Lebensmittelimporte aus der EU noch weiter hinauszögern wird. Man fürchtet sich in Westminster viel zu sehr davor, die Inflation wieder nach oben zu jagen. Freie Fahrt gibt es an den britischen Außengrenzen deshalb nur in eine Richtung. Ausfuhren in die EU werden von französischen Zöllnern akribisch durchleuchtet, selbst der innerbritische Handel wurde lange Zeit unter Verweis auf das Nordirland-Protokoll der EU-Austrittsvereinbarung erheblich behindert. Dagegen werden Einfuhren aus der EU einfach durchgewunken. Das ärgert nicht nur britische Exporteure. Eines der Hauptargumente der Austrittsbefürworter war, dass man die Kontrolle über die britischen Außengrenzen zurückgewinnen müsse. Stattdessen zeigt sich ein gefährlicher Kontrollverlust, der auf das Bestreben einer schwachen Regierung zurückgeht, in den Meinungsumfragen nicht vollends abzustürzen. Prinzipien verfolgt sie schon lange nicht mehr.

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