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„Ich kauf mir lieber einen ETF“

Die globale ETF-Industrie hat ein neues Rekordvolumen von 12,3 Bill. Dollar erreicht. Ein Grund ist die starke Nachfrage nach Aktien-ETFs angesichts haussierender Aktienmärkte.

„Ich kauf mir lieber einen ETF“

ETF-Markt

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Von Werner Rüppel

Die globale ETF-Industrie hat im Februar nach Angaben des Analysehauses ETFGI ein neues Rekordvolumen von 12,3 Bill. Dollar erreicht. Dabei haben die Nettozuflüsse in den ersten beiden Monaten dieses Jahres mit 253 Mrd. Dollar ebenfalls einen neuen Rekordwert erzielt, wobei vor allem Aktien-ETFs gefragt waren. Auch in Europa waren die Zuflüsse in ETFs zu Jahresbeginn hoch, so dass auch hier die börsennotierten Indexfonds ein Rekordvolumen von 1,9 Bill. Dollar erreicht haben.

Einfachster Weg

Natürlich haben zum einen die hohen Kursgewinne an den Aktienmärkten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres zu den Rekordständen mit beigetragen. Aber die Zuflüsse in ETFs sind nach wie vor sehr hoch. Hintergrund ist, dass die Aktienmärkte einfach laufen und ein Rekordhoch nach dem anderen markieren. Und der einfachste und kostengünstigste Weg, um mit einem breit gestreuten Investment von der Hausse zu profitieren, sind nun einmal Aktien-ETFs. Frei nach dem Motto „Wenn es Brei regnet, gilt es, den Löffel rauszuhalten.“ Daher sind die Produkte auf Indizes wie den Nasdaq 100, den S&P 500, den MSCI World oder den Dax so gefragt. Wer einen ETF kauft, ist mit dabei und geht auch kein aktives Risiko ein, dass einem Fondsmanager die Auswahl der richtigen Titel eben nicht glückt. Auch gelingt es bei steigenden Märkten nur wenigen aktiven Fonds, die mit einem Kostenvorteil ausgestatteten ETFs zu schlagen. Daher sagen sich immer mehr Investoren, darunter auch viele institutionelle: „Ich kauf mir lieber einen ETF.“

Soweit, so gut. Doch wie lange hält diese starke Nachfrage nach ETFs an? Zu unterscheiden sind zwei Entwicklungen. Die eine ist das langfristig überdurchschnittliche Wachstum der kostengünstigen passiven Produkte. Diese Entwicklung dürfte anhalten und ETFs werden gerade auch in Europa, wo sie noch nicht so bedeutsam wie in den USA sind, Marktanteile gewinnen. Die andere ist die Sonderkonjunktur für ETFs infolge der Aktienhausse. Diese wird natürlich abflauen, wenn die Märkte nicht mehr weiter laufen. Aber noch laufen sie.

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