Jack Ma wird weiter ausradiert
nh
In Chinas altkommunistischen Zeiten wurden in Ungnade gefallene Parteigenossen auf öffentlichen Fotos einfach plump wegradiert. Auf diese Weise hat es sie nie gegeben. Gegenwärtig übt sich Peking darin, den mittlerweile stark angefeindeten Star-Entrepreneur und Gründer des Technologieriesen Alibaba, Jack Ma, als nie da gewesen zu deklarieren. Am Dienstag hat Chinas führende und selbstverständlich staatskontrollierte Finanzzeitung „Shanghai Securities News“ eine Eloge auf Chinas Lichtgestalten im Technologiesektor und ihre besonderen Verdienste für die Modernisierung des Vaterlands veröffentlicht. Besonders hervorgehoben wird der Gründer des Alibaba-Erzrivalen Tencent, Ma Huateng. Daneben finden noch die Konzernväter des Telekomausrüsters Huawei, des Handyherstellers Xiaomi und des Elektroautobauers BYD lobende Erwähnung. Der Name Jack Ma glänzt nur durch Abwesenheit. Das Timing des Artikels im Pflichtlektüreblatt für Chinas Börsianer ist indes ein Hingucker. Er fiel „ganz zufällig“ auf den Tag der Verkündung von Alibaba-Quartalszahlen.