Versicherer HanseMerkur wächst fünfmal stärker als die Branche
HanseMerkur wächst fünfmal stärker
Versicherer erreicht Mittelfristziele vorzeitig – IT-Kosten unter Branchenschnitt
ste Hamburg
Der mittelständische Versicherer HanseMerkur ist 2023 mit um 3,2% auf 2,69 Mrd. Euro gesteigerten Bruttobeiträgen fünfmal stärker als die Branche gewachsen. Dabei legten die laufenden Beiträge um 7,8% auf 2,57 Mrd. Euro zu, während das Einmalbeitragsgeschäft um 47% auf rund 115 Mill. Euro weiter schrumpfte.
Bis auf die Altersvorsorge verbuchten die Hamburger in allen Feldern Beitragsrekorde, wie Vorstandschef Eberhard Sautter bei der Bilanzvorlage mitteilte. Der Versicherer, dessen Wurzeln in der Hauptsparte Krankenversicherung liegen, habe alle sieben bis 2025 gesteckten Mittelfristziele mindestens einmal erreicht. Auch 2024 – ein Jahr vor dem 175-jährigen Bestehen – sei ein wachstumsstarkes Geschäftsjahr zu erwarten.
Unter den Top 10
Im Fokus stehe vor allem, alle strategischen Ziele erstmals gleichzeitig zu erreichen, so Sautter. So soll die im vorigen Jahr mit Beiträgen von 1,74 Mrd. Euro erstmals erlangte Position der HanseMerkur Krankenversicherung unter den ersten zehn privaten Krankenversicherern in Deutschland gehalten werden. Angestrebt wird ferner ein Beitragsaufkommen von über 3 Mrd. Euro bei einem Jahresüberschuss von 100 Mill. Euro nach Steuern. Für 2023 weist die HanseMerkur 134,7 Mill. Euro aus, das sind 37% mehr als im Jahr zuvor, und es ist das bislang zweitbeste Ergebnis ihrer Firmengeschichte nach 2021.
Die Beiträge bei Reise & Freizeit, 2023 um 9% auf 292 Mill. Euro gestiegen, sollen zum dritten Mal die Marke von 250 Mill. Euro übertreffen. In der Sparte Schaden & Unfall, in der HanseMerkur stark mit Tierversicherungen wächst, werden 100 Mill. Euro angestrebt – nach 132,5 Mill. Euro im Vorjahr. Im Feld Risiko & Altersvorsorge, in dem die laufenden Beiträge 2023 stabil blieben, soll der Marktanteil im Neugeschäft über 1% liegen. Im Assetmanagement gelten über 3 Mrd. Euro verwaltetes Vermögen aus dem Drittgeschäft als Vorgabe – nach zuletzt 4 Mrd. Euro. Mit 34,3 Mill. Euro fuhr die Sparte ihr zweitbestes Vorsteuerergebnis ein.
Weiter mit „Krebs Scan“
Vorstandschef Sautter hob ferner die im Branchenvergleich unterdurchschnittliche IT-Kostenquote von 2,2% hervor. Zur Kritik an dem Kranken-Zusatzversicherungsprodukt „Krebs Scan“ und dem Rückzug des Kooperationspartners Tchibo im vorigen Sommer aus diesem Geschäft sagte er, man verfolge das Thema weiter, auch wenn es „die ein oder andere nicht so schöne Kommunikation dazu gibt“. Das Produkt fülle eine Lücke und sei hervorragend geeignet, Tumore „frühzeitig zu detektieren“. Die Kundenresonanz sei positiv. In der Partnerschaft mit Tchibo sei das innovative Produkt zum falschen Zeitpunkt eingeführt worden.
